Das Bundesverwaltungsgericht hat am 9. März 2005 entschieden, dass für den Betrieb eines "Internet-Cafés" eine gewerberechtliche Spielhallenerlaubnis erforderlich sein kann (Az. 6 C 11.04). Eine derartige Erlaubnis braucht nach § 33i Gewerbeordnung derjenige, der eine Spielhalle oder ein ähnliches Unternehmen betreiben will, das überwiegend der Aufstellung von Spielgeräten oder Spielen mit Gewinnmöglichkeit oder der gewerbsmäßigen Aufstellung von Unterhaltungsspielen ohne Gewinnmöglichkeit dient.

Die „Eine-Million-Dollar-Frage“ lautet für viele, an dieser Entscheidung unmittelbar Interessierte: Was wird das Bundesverfassungsgericht entscheiden? Letztlich kann man hierüber nur spekulieren, da gerade das Bundesverfassungsgericht von seiner personellen Zusammensetzung und seiner Aufgabenstellung her durchaus politische Gesichtspunkte im Auge behält (hier vor allem die Milliardeneinnahmen für den Staat). Mit einer völligen Liberalisierung kann man daher nicht ernsthaft rechnen.

The State gambling providers are not just trying to protect their monopoly position by bringing competition proceedings against foreign and German gambling providers (in particular, commercial gambling agents) but they are also trademarking common terms such as “Lotto” and “Toto”. In this way, the state providers, in the form of the cartel, the Deutscher Lotto- und Toto-Block, sought (and continue to seek) to prohibit the use of all combinations with these generic terms (e.g., “freelotto”).

Alongside competition and trademark problems, civil law issues have begun to play an increasing role since a liberalisation of the sports betting and gambling market has become a real prospect. In many cases, in relation to German customers, it is the law of another state which is chosen as the basis for the contract between the customer and the provider (e.g. “Allgemeine Wettbestimmungen” (General Betting Regulations) under Austrian Law).

In our last newsletter, we reported on the decision pending before the German Federal Constitutional Court in Karlsruhe. In view of the planned comprehensive constitutional clarification, a great number of courts have responded by suspending current competition law, adminstrative law and criminal law proceedings in anticipation of the Constitutional Court Decision. Astonishingly, the actual addressees of the letter (which we cited in our last newsletter) from the Federal Constitutional Court, the local regulatory authorities, appear to be the least affected by it.

Die staatlichen Glücksspielanbieter versuchen ihre Monopolstellung nicht nur durch ein wettbewerbsrechtlichen Vorgehen gegen ausländische Anbieter und inländische Glücksspieldienstleister (vor allem gewerbliche Spielvermittler) abzusichern, sondern auch indem sie sich übliche Bezeichnungen wie „Lotto“ und „Toto“ als Marke gesichert haben. Die in einem Kartell, dem Deutschen Lotto- und Toto-Block, zusammen geschlossenen staatlichen Anbieter versuchten damit (und versuchen weiterhin), sämtliche Kombinationen mit diesen Gattungsbegriffen zu unterbinden (etwa „freelotto“).

Nachdem eine Liberalisierung des Sportwetten- und Glücksspielmarktes in Deutschland in Sicht ist, spielen neben wettbewerbs- und markenrechtlichen Problemen zunehmend zivilrechtliche Fragen eine Rolle. Vielfach wird gegenüber deutschen Kunden das Recht eines anderen Staates gewählt, dem der Vertrag zwischen den Kunden und dem Anbieter unterliegen soll (etwa „Allgemeine Wettbestimmungen“ nach österreichischem Recht).

In unserem letzten Newsletter berichteten wir über die bevorstehende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe. Angesichts der angekündigten umfassenden verfassungsrechtlichen Klärung haben zahlreiche Gerichte inzwischen reagiert und laufende wettbewerbsrechtliche, verwaltungsrechtliche und strafrechtliche Verfahren bis zur Entscheidung des Verfassungsgerichts ausgesetzt. Erstaunlicherweise haben die eigentlichen Adressaten der im letzten Newsletter zitierten Schreiben des Bundesverfassungsgerichts, die Ordnungsbehörden, sich am wenigsten beeindruckt gezeigt.

In two decisions of the 22nd of December 2004 (Case Nos.: 3 Bs 405/04 and 3 Bs 28/04), the Upper Administrative Court of Saxony (Sächsisches Oberverwaltungsgericht (OVG)) assumes a wider applicability of the decision of the Hessian Upper Administrative Court (VGH) of the 9th of February concerning the market expansion strategy. The OVG goes on to say: „The amendment (Note.: to the decision of the Hessian VGH of the 9th of February 2004) by the decision of the 27.10.2004 – 11 TG 2096/04 – followed solely because the EC Treaty provisions were not applicable to the local provider of bets with residence on the Isle of Man.”

An Italian court, the Tribunale di Larino, has, in its decision of the 8th of July 2004, submitted the questions already raised by the Gambelli Decision, whether and under which conditions a restriction to the freedom of services guarantee can be justified, to the European Court of Justice (ECJ). There was a need for clarification after the Supreme Court of Cassazione (Corte Suprema di Cassazione) went against the Gambelli Decision (which the court referred to) in April 2004 in its “Bruno Corsi” decision(Case no.: 23271/04).

In recent weeks, the regulatory authorities, supported by the state interior ministers, have been proceeding solidly against sporting bet providers. The authorities are justifying this, in particular, by alleging that the Gambelli Decision has not changed anything and in any case has absolutely no relevance for Germany.
What will the year 2005 bring for bookmakers and sports betting providers?

In den letzten Wochen gehen die Aufsichtsbehörden, unterstützt durch die Länderinnenminister, massiv gegen Sportwettenvermittler vor. Die Behörden begründeten dies vor allem damit, dass das Gambelli-Urteil angeblich nichts geändert habe und zumindest für Deutschland völlig ohne Bedeutung sei. Was bringt das Jahr 2005 für Buchmacher und Sportwettenvermittler? Vielleicht (noch) nicht den Durchbruch hin zu einer Liberalisierung des Wettmarktes, aber sicherlich eine Klärung zahlreicher wichtiger Fragen.