Landesregierung Rheinland-Pfalz antwortet auf kleine Anfrage zum Glücksspiel

Ein Artikel von Robert Hess

Online-Glücksspiel hat Zuwächse. Nutzung bei terrestrischen Angeboten sinkt. Zahl der aufgehobenen Spielersperren steigt.

Robert Hess M.A. war in Politik, Verwaltung und Wirtschaftsunternehmen über viele Jahre in leitenden Funktionen tätig. Heute ist er Inhaber eines Beratungsunternehmens und arbeitet als freier Journalist.
Robert Hess M.A. war in Politik, Verwaltung und Wirtschaftsunternehmen über viele Jahre in leitenden Funktionen tätig. Heute ist er Inhaber eines Beratungsunternehmens und arbeitet als freier Journalist.
Interessante Fakten zur Nutzung von Online-Glücksspiel und der Entwicklung bei Spielersperren liefert die Antwort der Landesregierung Rheinland-Pfalz auf eine Kleine Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Karina Wächter (Drs. 18/6827) mit einem speziellen Blickwinkel auf Spielbanken.

Neben den beiden Hauptbetrieben in Bad Neuenahr-Ahrweiler und Mainz gibt es Zweigspielbetriebe in Bad Dürkheim, Nürburg, Bad Ems und Trier.

Insgesamt 534 Personen hatten 2021 wegen ihres problematischen oder pathologischen Glücksspielverhaltens eine rheinland-pfälzische Suchtberatung mit zwei oder mehr Kontakten aufgesucht. Die Zahlen sinken seit 2018 von 804 auf nunmehr 534 Personen. Die Zahlen zu 2020 und 2021 sind allerdings wegen der Corona-Pandemie nur bedingt aussagekräftig, so die rheinland-pfälzische Landesregierung.

Interessant sind auch die Angaben zu Spielersperren und aufgehobenen Sperren. So steigt seit 2021 die Zahl der aufgehobenen Sperren. 2022 gab es an allen Standorten der Spielbanken in Rheinland-Pfalz 284 neue Sperren und 227 aufgehobene Sperren. Die Landesregierung führt dies auf den seit 2021 geltenden Glücksspielstaatsvertrag zurück. Dieser beinhaltet ein vereinfachtes Verfahren zur Aufhebung der Spielersperre.

In der Antwort nimmt die rheinland-pfälzische Landesregierung auch Stellung zur Entwicklung bei Online-Glücksspiel. So läßt sich in den letzten fünf Jahren eine Zunahme von Glücksspiel verzeichnen. „Beim terrestrischen Spiel in Spielbanken ist die Nutzungsprävalenz geringer und zeigt im Verlauf auch abnehmende Tendenzen. Dieser Trend gilt sowohl für das Automatenspiel als auch das Klassische Spiel. Ein ähnlicher Trend bildet sich aktuell für alle Arten von terrestrischem Glücksspiel ab“, so die Landesregierung.