Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung 2008

Am 5. Mai 2008 hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Sabine Bätzing, MdB (SPD), den Drogen- und Suchtbericht 2008 vorgestellt. Der umfangreiche Bericht umfasst 127 Seiten. Das Thema „Glücksspiel“ wird auf den Seiten 15 sowie 96 und 98 erwähnt.

Sabine Bätzing<br> MdB (SPD) Auf Seite 96 wird unter der Überschrift „Glücksspiel und Prävention der Glücksspielsucht“ auf die geringe Anzahl der repräsentativen Zahlen zum pathologischen Glücksspiel hingewiesen. Es wird festgestellt, dass der höchste Anteil pathologischer Spieler unter den jeweiligen Glücksspielern für Internet-Kartenspiele (z.B. Poker: 7%) und das Kleine Spiel im Casino (6,7%) zu finden ist. Die geringste Gefährdung besteht demgegenüber durch Lotto (0,1%). Insgesamt liege der Anteil pathologischer Glücksspieler in der Bevölkerung bei knapp 0,2 % (103.000 Personen). Weiterhin bestehe bei bestimmten Glücksspielarten durch verkürzte Gewinnabfolgen, schnelle Spielwiederholung und große Gewinnhöhen ein erhöhtes Suchtpotential.

Erneut wird auf das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 28. März 2006 eingegangen, in dem die Länder zur Aufrechterhaltung des staatlichen Wettmonopols aufgefordert wurden, den Bereich der Sportwetten neu zu regeln und konsequent am Ziel der Bekämpfung von Suchtgefahren auszurichten. In Umsetzung der Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts sei der neue Staatsvertrag zum Glücksspielwesen am 01. Januar 2008 in Kraft getreten.

Hervorgehoben wird – wie schon im Vorjahr – die zwischen dem Deutschen Lotto-Toto-Block und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am 6. Februar 2007 geschlossene Kooperationsvereinbarung für ein übergreifendes Dachkonzept zur Suchtprävention sowie das Bundesmodellprojekt „Frühe Intervention bei pathologischem Glücksspiel“.

Abschließend wird auf das zweite Werkstattgespräch der Drogenbeauftragten zur Glücksspielsuchtprävention am 13. März 2008 eingegangen. Schwerpunkte dieses Werkstattgesprächs waren „weitere Anforderungen an die Suchtprävention beim Glücksspiel sowie an die Suchtforschung und eine „Einbeziehung des gewerblichen Automatenspiels“.