Das zurückliegende Jahr hat die europäische Glücksspielbranche in mehrfacher Hinsicht geprägt. Neue Messeformate, bedeutende Unternehmensübernahmen, regulatorische Debatten und ein zunehmender Konflikt zwischen legalem Angebot und illegalem Markt bestimmten die Agenda. Zugleich wurde deutlich, wie sehr sich der Markt im Spannungsfeld von Konsolidierung, Regulierung und Internationalisierung weiterentwickelt.

SiGMA Central Europe erstmals in Rom

Mit der erstmaligen Austragung der SiGMA Central Europe in Rom setzte der Veranstalter ein klares Zeichen für die zunehmende Bedeutung Südeuropas im internationalen Glücksspielkalender. Die italienische Hauptstadt bot nicht nur eine eindrucksvolle Kulisse, sondern erwies sich auch als inhaltlich passender Standort für Diskussionen über Regulierung, neue Märkte und technologische Innovationen. Für viele Aussteller und Besucher war der Standortwechsel ein Beleg dafür, wie dynamisch sich die europäische Glücksspiellandschaft entwickelt.

ICE feiert Premiere in Barcelona

Ein weiterer Meilenstein war die erste ICE in Barcelona. Nach Jahrzehnten in London markierte der Umzug einen tiefgreifenden Einschnitt für eine der weltweit wichtigsten Glücksspielmessen. Die katalanische Metropole überzeugte mit moderner Infrastruktur und internationaler Anbindung. Gleichzeitig wurde deutlich, dass sich die ICE neu positionieren will – globaler, vernetzter und stärker auf technologische Zukunftsthemen ausgerichtet.

Spielbanken Niedersachsen gehen an die Merkur Group

Für erhebliches Aufsehen sorgte die Übernahme der Spielbanken in Niedersachsen durch die Merkur Group. Der Eigentümerwechsel markierte einen der bedeutendsten strukturellen Schritte im deutschen Spielbankenmarkt der vergangenen Jahre. Mit dem Einstieg eines privatwirtschaftlich geprägten Unternehmens verbanden sich hohe Erwartungen an Investitionen, Modernisierung und wirtschaftliche Stabilität – zugleich aber auch intensive Debatten über Verantwortung, Spielerschutz und staatliche Kontrolle.

Rückgang legaler Spielhallen und wachsende Schattenmärkte

Parallel dazu setzte sich der Trend zur Reduktion legaler Spielhallen fort. Strengere Abstandsregeln, Genehmigungsverfahren und wirtschaftlicher Druck führten vielerorts zu Schließungen. Branchenvertreter warnten jedoch zunehmend vor den unbeabsichtigten Folgen: Während legale Angebote zurückgedrängt werden, gewinnt das illegale Glücksspiel weiter an Boden. Illegale Automaten, nicht lizenzierte Online-Plattformen und fehlende Spielerschutzstandards stellen Politik und Aufsichtsbehörden vor wachsende Herausforderungen.

Glücksspiel-Kompasse als Orientierungshilfe

ISA-GUIDE hat mit „Mein Glücksspiel-Kompass“ ein neues Arbeitsbuch vorgestellt, das Spielerinnen und Spielern über einen Zeitraum von vier Monaten dabei unterstützt, ihr eigenes Spielverhalten kritisch zu reflektieren und bewusster zu steuern. Das gemeinsam mit dem Institut Glücksspiel & Abhängigkeit entwickelte Journal setzt auf tägliche Einträge, Leitfragen und regelmäßige Zwischenbilanzen, um problematische Muster frühzeitig sichtbar zu machen. Ergänzend dazu richtet sich „Der Kompass für Angehörige“ an Partner, Familienmitglieder und Freunde von Betroffenen und hilft ihnen, eigene Grenzen zu erkennen und aus belastenden Abhängigkeiten auszubrechen. Beide Publikationen verfolgen das Ziel, Prävention, Selbstschutz und einen verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspiel nachhaltig zu stärken.

Österreich: Ende des Online-Casino-Monopols rückt näher

Auch regulatorisch blieb das Jahr spannend. In Österreich verdichteten sich die Anzeichen für ein mögliches Ende des staatlichen Online-Glücksspiel-Monopols. Juristische Verfahren, europarechtliche Fragen und politischer Druck ließen erkennen, dass eine Marktöffnung mittelfristig realistisch ist. Für internationale Anbieter ebenso wie für nationale Akteure könnte dies einen tiefgreifenden Wandel bedeuten – mit weitreichenden Folgen für Wettbewerb, Spielerschutz und Steuereinnahmen.

Zeit zum Innehalten

Das Jahr ist wieder wie im Flug vergangen, gefüllt mit Projekten, Terminen und geschäftigem Treiben. Doch jetzt, kurz vor dem Jahreswechsel, drücken wir bewusst die Pause-Taste.

Ein Jahresrückblick ist nicht nur eine Bilanz aus Zahlen, sondern vor allem aus Begegnungen. Deshalb möchten wir diesen Moment nutzen, um Ihnen – unseren Besuchern, Kunden und Partnern – von Herzen für die vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit zu danken. Sie sind das Fundament unserer Arbeit.

Wir wünschen Ihnen ein Weihnachtsfest, das Ihnen genau die Ruhe schenkt, die Sie jetzt brauchen. Genießen Sie die glanzvollen Momente mit Familie und Freunden und erholen Sie sich gut.

Auf einen erfolgreichen gemeinsamen Start im neuen Jahr!

Herzlichst, Ihr ISA-GUIDE Team