GGL: Aufklärung und Transparenz als zentrales Element der Spielsuchtprävention

Behörde übergibt Spielerschutz-Broschüre an Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung

Am 6. November traf sich der Vorstand der GGL mit dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, um sich über die Instrumente des Spieler- und Jugendschutzes bei Online-Glücksspielangeboten und die Verhinderung von Glücksspielsucht auszutauschen. Der Vorstand der GGL stellte Vorgehensweisen und Erfolge bei der Bekämpfung illegalen Glücksspiels vor, benannte aber auch aktuelle Herausforderungen in der Regulierung des Glücksspielmarktes, so zum Beispiel divergierende Herangehensweisen von GGL und Glücksspielindustrie bei der Erhebung von Daten zum Umfang des illegalen Glücksspielmarktes. Auch stand die Forschung und neue Entwicklungen in der Spielsuchtfrüherkennung auf der Gesprächsagenda

Die beiden Vorstände der GGL übergeben dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, die neue Spielerschutzbroschüre. (Foto: GGL)
Die beiden Vorstände der GGL übergeben dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, die neue Spielerschutzbroschüre. (Foto: GGL)
Gemeinsames Ziel sei die Schwächung des illegalen Glücksspielmarktes sowie die Gewährleistung des Spieler- und Jugendschutzes und die Vermeidung von Glücksspielsucht. „Einig sind wir uns auch darüber, dass die telefonische Beratungsstelle der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) als wichtiger Baustein zur Prävention von Glücksspielsucht auch zukünftig als Angebot für Menschen mit Glücksspielproblemen gewährleistet werden soll. Dafür setzen wir uns derzeit intensiv ein.“, so Vorstand Benjamin Schwanke.

Im gemeinsamen Treffen ging es zudem darum, wie Transparenz zu legalen und illegalen Glücksspielangeboten im Internet geschaffen und Spielende und die Öffentlichkeit über die Spielerschutzmaßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages informiert werden können. „Nicht nur die Überwachung der Einhaltung der strengen Spielerschutzmaßnahmen ist zentrale Aufgabe der GGL, sondern auch Aufklärung und Information für die Verbraucher“, so Vorstand Ronald Benter, „Daher freut es uns, dass wir dem Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung unsere druckfrische Spielerschutzbroschüre übergeben konnten“.

Die Broschüre richtet sich vornehmlich an Verbraucherinnen und Verbraucher sowie an MitarbeiterInnen von Präventionseinrichtungen. In dieser Publikation sind wesentliche Spielerschutzmaßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021 für die von der GGL zu beaufsichtigenden Onlineglücksspiele übersichtlich aufbereitet. Verbrauchern soll damit erleichtert werden, legale von illegalen Glücksspielangeboten im Internet zu unterscheiden. Zudem soll transparent gemacht werden, welche konkreten Voraussetzungen Glücksspielanbieter erfüllen müssen, um eine Erlaubnis zu erhalten und wie die GGL die Einhaltung dieser Regeln und Anforderungen beaufsichtigt.

Die Broschüre steht zum Download unter https://www.gluecksspiel-behoerde.de/de/mediathek-downloads zur Verfügung.

Informationen zur Hotline der BZgA zur Spielsucht:

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden Menschen mit Glücksspielproblemen Hilfsangebote. Unter der kostenfreien Servicenummer 08001372700 bietet die BZgA eine Telefonberatung zur Glücksspielsucht in der Zeit von Montag bis Donnerstag von 10 bis 22 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr an.

Burkard Blienert sagte beim Treffen mit dem Vorstand der GGL: „Die Hotline ist ein wichtiger Baustein, wenn es um den einfachen und unkomplizierten Erstkontakt mit einer Beratung wegen einer Sucht oder Abhängigkeit geht. Weil das Leid so groß ist, brauchen wir ein gutes und verlässlich finanziertes Hilfesystem. Wir haben gerade beim illegalen Glücksspiel echten Handlungsbedarf. Innerhalb eines Abends können illegal Spielende alles verlieren und sich in echte Existenznot bringen. Mich alarmieren Zahlen wie, dass rund 1,4 Millionen Menschen in Deutschland spielsüchtig sind – und Millionen weitere gefährdet. Dass die Suchtgefahr, die von Sportwetten ausgeht, noch immer stark unterschätzt wird. Dabei ist bei ihnen die Suizidgefahr unter den Spielsüchtigen so hoch wie bei keiner anderen Sucht. Umso wertvoller ist die Arbeit der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder. Je kompromissloser sie den länderübergreifenden Glücksspielmarkt in Deutschland reguliert, desto besser wird der Spieler- und Jugendschutz. Gut, dass die Behörde bereits jetzt den Glücksspielstaatsvertrag 2021 evaluiert und mögliche Lücken explizit in den Fokus nimmt. Auch die neu erschienene Broschüre hilft den Verbraucherinnen und Verbrauchern, illegales von legalem Glücksspiel besser unterscheiden zu können.“