Was bringt das neue Jahr für Lotto Rheinland-Pfalz?

„2012 wird ein wichtiges Jahr“ – Lotto-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Salvatore Barbaro im Interview

Koblenz. Das Jahr 2012 wird viele Veränderungen im Glücksspielbereich mit sich bringen. Im Interview erklärt Dr. Salvatore Barbaro, der Vorsitzende des Aufsichtsrates von Lotto Rheinland-Pfalz, was das für Lotto Rheinland-Pfalz und seine Kunden bedeutet.

Wird das Jahr 2012 mit einem neuen Glücksspielstaatsvertrag eines der entscheidenden in der Geschichte von Lotto Rheinland-Pfalz?

Lotto-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Salvatore Barbaro
Lotto-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Salvatore Barbaro

Dr. Barbaro: Es ist sicher eines der wichtigen Jahre. So wie das Jahr der Gründung 1949, das Jahr der Einführung von Lotto im Jahre 1956 oder der Wandel bei den Sportwetten mit der Schaffung von ODDSET 1999. Der neue Glücksspielstaatsvertrag, der am 15. Dezember des vergangenen Jahres von 15 Ministerpräsidenten unterzeichnet wurde, ist natürlich eine Zäsur. Er manifestiert das Monopol für die Lottogesellschaften bei Lotto und allen Produkten außer den Sportwetten. Monopol heißt aber auch, dass weiter gelten wird, dass die Verhinderung von Spielsucht und die Sicherung von Jugendschutz unverrückbare Voraussetzungen für dieses Monopol sind. Das verlangt auf der einen Seite viel von den Lottogesellschaften und es kann auch bedeuten, dass sie aus der Sicht von Mitbewerbern, die gerne ins Geschäft möchten, weiter angreifbar sind. Spannend wird es auf alle Fälle und es wird erneut ein Jahr, wo vieles davon abhängt, was die Annahmestellen vermögen. In diesem Punkt bin ich sehr optimistisch.

Die Welt der Sportwetten wird sich verändern. Nimmt der Staat schmerzhaft Abschied von einer über Jahrzehnte gelebten Welt des Monopols?

Dr. Barbaro: Das ist eine politische Entscheidung, wie wir sie für richtig gehalten haben. Die Öffnung des Marktes mit der Vergabe von 20 Konzessionen an staatliche und private Anbieter ist die Alternative zum bisherigen Monopol. Es bestand ja nur auf dem Papier, denn was nutzt Lotto ein Monopol für ODDSET, wenn in Wirklichkeit der Markt fast vollständig von illegalen Anbietern beherrscht wurde. Alle diese Illegalen können jetzt legal werden und dann entsteht ein Wettbewerb unter gleichen Bedingungen. Was wir jetzt im Glücksspiel erleben, das haben Bahn, Post und Telekommunikation hinter sich. Monopole hatten oder haben bedingt immer einen Wert, aber sie sind nicht für die Ewigkeit. Es ist für ODDSET besser, in einem Wettbewerb mit den gleichen Chancen zu sein als mit einem Monopol leben zu müssen, das von den privaten täglich missachtet wird.

Es gibt vieles bei den staatlichen Glücksspielanbietern, was sie von privaten unter-scheidet. Wie wichtig ist der Gemeinwohlgedanke in einer Welt des Kommerzes?

Dr. Barbaro: Wer im Markt ist, der will Geschäfte machen. Davon leben in unserer Welt des Glücksspiels viele. Allen voran die Annahmestellen, die Bezirke, die Zulieferer, die Menschen bei Lotto selbst, die Gewinner und auch das Land, an das ein Teil der Einnahmen geht, damit hieraus Dinge möglich werden können, die sonst sehr schwer fallen würden. Sport und Kultur, Wohlfahrt, Denkmalpflege und Naturschutz zu unterstützen ist in unserem Lande auch deshalb besonders erfolgreich möglich, weil es Lotto gibt. Das muss immer wieder ins Stammbuch derer geschrieben werden, die sich unkritisch für Liberalisierung einsetzen.
Allein in den letzten 15 Jahren sind mehr als 2 Milliarden EURO von Lotto in die Landeskasse geflossen und so ist die Unterstützung dieser Themenfelder möglich geworden. Und mehr als 2,5 Milliarden EURO haben Gewinner einstreichen können. Der Gemeinwohlgedanke passt auch in die Welt des Kommerzes.
Wir wollen genauso erfolgreich sein wie die künftigen Mitbewerber, aber in der Verwendung der Gelder wollen wir uns eben unterscheiden. Wir streichen nichts ein für den persönlichen Nutzen, sondern wir wollen weiter den Menschen, den Vereinen und Verbänden im Lande helfen.

Ist die GlücksSpirale ein wichtiges Element sozial orientierten Wirkens der staatlichen Anbieter?

Dr. Barbaro: Die GlücksSpirale ist die Lotterie, die buchstäblich Gutes tut. Aus ihren Einnahmen wandern Zweckerträge direkt an fünf Destinatäre. Seit 1970 konnten so in Rheinland-Pfalz rund 108 Millionen EURO an gute Zwecke überwiesen werden. Im Einzelnen waren dies: je rund 31 Millionen EURO für die Sport- und Wohlfahrtsverbände, rund 22 Millionen EURO für die Stiftung Denkmalschutz, knapp 10 Millionen EURO für die Stiftung Natur und Umwelt und rund vier Millionen für den Landesmusikrat. Das sind imponierende Zahlen und Beiträge, mit denen wir in tausenden von Einzelfällen helfen konnten. Wir haben es nicht marktschreierisch getan, sondern wirkungsvoll.

Wenn Sie über 2012 heute schon hinausblicken, was kann oder wird sich weiter ändern im Glücksspiel?

Dr. Barbaro:
Wir werden Wettbewerb haben bei den Sportwetten. Das wird hart, das wird fordern. Wie im Sport sollen die Besten gewinnen. Aber es muss eben ein fairer Wettbewerb werden. Darauf müssen die Länder achten.
Wie sich dieser Wettbewerb weiter entwickeln wird, ob er auch die anderen Produkte erfassen wird, ich weiß es nicht.
Wir müssen ein starkes Unternehmen bleiben, das sich auf seine Kunden verlassen kann. Wir werden mit Eurojackpot ein völlig neues, europaweit orientiertes Produkt starten. Und wir werden wieder im Internet zu finden sein. Das kann ich heute sagen, mehr noch nicht.

Clemens Buch
Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit
Lotto Rheinland-Pfalz GmbH
Ferdinand-Sauerbruch-Straße 2
56073 Koblenz
Telefon: 0261 9438-154
Fax: 0261 9438-8150
mailto:clemens.buch@lotto-rlp.de
http://www.lotto-rlp.de