München, 05. Januar 2012
117 neue Millionäre hat es 2011 durch die verschiedenen Glücksspiel-Produkte des Deutschen Lotto- und Totoblocks (DLTB) gegeben – fünf mehr als im Jahr zuvor. Nahezu die Hälfte davon, exakt 58, erzielten ihre Gewinne in mindestens siebenstelliger Höhe beim traditionellen LOTTO 6aus49, dem Flaggschiff der staatlichen Lotteriegesellschaften in Deutschland. Die Spieleinsätze stiegen im vergangenen Jahr um 2,5 Prozent auf rund 6,66 Milliarden Euro. Damit hat sich auch die für das Gemeinwohl bereitgestellte Summe aus den Gewinnspiel-Erlösen von 2,5 auf rund 2,58 Milliarden Euro leicht erhöht. An die Gewinner ausgeschüttet wurden insgesamt über 3,22 Milliarden Euro, davon allein bei LOTTO 6aus49 rund 1,978 Milliarden. „Dieses erfreuliche Ergebnis zeigt, dass das Vertrauen der Kunden in unser sicheres, seriöses, transparentes und konsequent am Spielerschutz ausgerichtetes Angebot weiterhin sehr groß ist“, betont Erwin Horak, Präsident von LOTTO Bayern, der federführenden Gesellschaft im DLTB. Für 2012 erwartet er aufgrund der Lockerungen bei der informativen Werbung und der Öffnung des Internets im künftigen Glücksspieländerungsstaatsvertrag eine Aufwärtsentwicklung auch bei ODDSET, der Sportwette von Lotto, und kündigt mit der internationalen Lotterie Eurojackpot ein neues Produkt an. „Es bleibt spannend“, ist Horak überzeugt.
443 Sechser im Lotto
Die Spannung unter den Spielteilnehmern war auch 2011 groß. Der sprichwörtliche Sechser im Lotto ist im vergangenen Jahr 443 Mal erzielt worden – 97 Mal häufiger als 2010. Bei 43 „Sechsern“ (2010: 42) stimmte zusätzlich die Superzahl mit der letzten Ziffer der aufgedruckten Losnummer überein, was das Erreichen der höchsten Gewinnklasse bedeutete. Ein Kuriosum gab es bei der Ziehung am Samstag, 26. November, als die gezogenen Zahlen 3, 13, 23, 33, 38 und 49 bundesweit gleich auf 78 Tippformularen angekreuzt waren, von denen neun auch noch die ermittelte Superzahl 5 aufwiesen. Hier galt „Alle Neune“ plötzlich im Lotto, denn dank des hohen Jackpots war für jeden „Super-Sechser“ knapp über eine Million Euro drin. Die Gewinnsumme für alle Tipper von sechs Richtigen im Jahr 2011 belief sich auf 355.978.281 Euro. Die Masse der Gewinne (fast 89 Millionen) entfiel jedoch auf die niedrigste Gewinnklasse (drei Richtige): Über 865,76 Millionen Euro zu Quoten zwischen 7,10 und 13,00 Euro kamen hier zur Auszahlung.
Den höchsten Jackpot des Jahres 2011 knackte nach einer Laufzeit von elf Ausspielungen ein Lottospieler in Baden-Württemberg am Samstag, 2. April, mit den Kreuzchen bei den Zahlen 1, 16, 25, 29, 33 und 47 in Kombination mit der Superzahl 5. Mit dem Gewinnbetrag von 24.852.572 Euro war dies der sechstgrößte Jackpot in der Geschichte von LOTTO 6aus49. Nach zehn Ziehungen griff ein Spielteilnehmer in Brandenburg am Samstag, 13. August, nach dem mit exakt 20.625.902,70 Euro gefüllten Gewinntopf. Der mit 12.760.889,90 Euro drittgrößte Gewinn ging am Mittwoch, 23. Februar, nach Mecklenburg-Vorpommern. Die am häufigsten gezogenen Lottozahlen waren 2011 die 6 und die 23 (jeweils 19 Treffer), die 8, die 33 und die 41 (je 18 Mal dabei) sowie die 16 und die 34 (beide 17 Mal ermittelt).
Rekord-Jackpot in der Zusatzlotterie Spiel 77
Auch die Zusatzlotterie Spiel 77 war 2011 wieder eine Millionärs-Schmiede. 33 Mal bescherte die Übereinstimmung der siebenstelligen Losnummer mit der gezogenen Ziffernreihe den Inhabern der jeweiligen Teilnahmequittung eine mindestens siebenstellige Gewinnsumme. Den Coup des Jahres landete ein Lottospieler in Baden-Württemberg, der am Mittwoch, 12. Januar, den Jackpot knackte und dafür 11.077.777 Euro überwiesen bekam. Es handelt sich dabei um den höchsten Betrag, der jemals beim in den 1970er-Jahren eingeführten Spiel 77 ausbezahlt worden ist. Weitere zwei Millionäre gab es bei der TOTO 6aus45 Auswahlwette, elf bei der Rentenlotterie GlücksSpirale, einen bei BINGO, zwei bei der Zahlenlotterie KENO, sieben bei der Lotto-Sonderauslosung (eine Million für drei Richtige) im Januar und drei bei der exklusiv in Baden-Württemberg veranstalteten Lotterie Silvester-Millionen. Nordrhein-Westfalen, das bevölkerungsreichste Bundesland, ist 2011 die Hochburg der Lottoblock-Millionäre (31) gewesen, gefolgt von Baden-Württemberg (25).
6,66 Milliarden Euro setzten die Kunden der 16 staatlichen Lottogesellschaften bei insgesamt über 946 Millionen Spielaufträgen im vergangenen Jahr ein. Hauptumsatzträger war trotz eines leichten Minus von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr einmal mehr das klassische LOTTO 6aus49 mit 3,955 Milliarden Euro, was einem Anteil von 59,4 Prozent am Gesamtergebnis entspricht. Dahinter rangierte die Zusatzlotterie Spiel 77, die mit 1,249 Milliarden Euro ein Plus von 28,6 Prozent gegenüber 2010 erzielte (Anteil 18,8 Prozent). Auf Platz drei der Umsatzbringer lag die Zusatzlotterie SUPER 6 mit 529,75 Millionen Euro (minus 5,7 Prozent/Anteil 8,0 Prozent), gefolgt von den Sofortlotterien mit 260 Millionen Euro (plus 7,2 Prozent/Anteil 3,9 Prozent) und der Rentenlotterie GlücksSpirale mit 249,4 Millionen Euro Umsatz (plus 1,5 Prozent/Anteil am Gesamtergebnis 3,7 Prozent).
Die weiteren Umsatzzahlen im Überblick: TOTO 13er Ergebniswette: 28,13 Millionen Euro (minus 8,1 Prozent gegenüber 2010); TOTO 6aus45 Auswahlwette: 16,95 Millionen Euro (minus 5,0 Prozent); ODDSET KOMBI-Wette: 138,62 Millionen Euro (minus 11,0 Prozent); ODDSET TOP-Wette: 13,27 Millionen Euro (minus 27,4 Prozent); BINGO: 61,44 Millionen Euro (minus 12,4 Prozent); KENO: 144,16 Millionen Euro (minus 5,5 Prozent); plus 5: 15,17 Millionen Euro (minus 4,9 Prozent). Der Rückgang bei ODDSET, der Sportwette von Lotto, erklärt sich vor allem mit dem Fehlen großer internationaler Fußballturniere (Weltmeisterschaft bzw. Europameisterschaft) im Jahreskalender 2011. Der durchschnittliche Spieleinsatz über alle Spielarten im Deutschen Lotto- und Totoblock belief sich auf 1,57 Euro pro Kopf und Woche. Bei LOTTO 6aus49 waren dies 0,93 Euro.
2,58 Milliarden Euro für das Gemeinwohl
Aus den 2011 erwirtschafteten Gewinnspiel-Erlösen führten die 16 deutschen Lottogesellschaften über die jeweiligen Länder-Haushalte insgesamt 2,58 Milliarden Euro in Form von Zweckerträgen und Lotteriesteuer für das Gemeinwohl ab. Nutznießer dieser Mittel sind der Sport, soziale und karitative Institutionen, Kunst und Kultur sowie Umwelt- und Denkmalschutz. Finanziert werden damit unter anderem gemeinnützige Projekte und Einrichtungen, die ohne die Gelder aus dem staatlichen Glücksspiel nicht realisierbar wären.
Die Grundlage zur Förderung des Gemeinwohls haben die Länder mit dem Festhalten am bewährten Staatsvertragsmodell bei den Lotterien gestärkt, wie DLTB-Federführer Erwin Horak nach der Unterzeichnung des so genannten Ersten Glücksspieländerungsstaatsvertrags bei der Ministerpräsidentenkonferenz Mitte Dezember 2011 in Berlin erklärt. Auf dieser Basis könnten die Lotteriegesellschaften ihren ordnungspolitischen Auftrag weiterhin erfüllen und auch künftig ein verantwortungsvolles, konsequent am Spielerschutz ausgerichtetes Glücksspiel anbieten, so Horak, der darauf hinweist, dass die Länder in Zukunft Werbung für Lotterien sowie Sport- und Pferdewetten auch im Internet und im Fernsehen erlauben können. „Hier hoffen wir, dass es in allen Ländern gleichlautende und verbindliche Werberichtlinien gibt, die auch vor Zivilgerichten standhalten“, ergänzt der Präsident von LOTTO Bayern.
Öffnung des Vertriebswegs Internet
Als weitere Vorteile des voraussichtlich zum 1. Juli 2012 in Kraft tretenden Glücksspieländerungsstaatsvertrags hebt Horak die Öffnung des Internets für die Lotterien und den Sportwettenbereich hervor. Der Deutsche Lotto- und Totoblock verfüge damit – zusätzlich zu seinem bewährten Annahmestellen-Netz – über diesen zeitgemäßen Vertriebsweg, um auch online die grundsätzlichen Ziele des staatlichen Glücksspiels besser zu erreichen. Mit Skepsis erwartet der DLTB-Federführer hingegen die teilweise Freigabe des Sportwettenmarktes durch die testweise Vergabe von 20 Konzessionen. Horak befürchtet, dass die Länder diese Liberalisierung im Vollzug nicht ausreichend regeln können. „Illegale Glücksspielanbieter werden weiterhin das Monopol bei den Lotterien angreifen“, prognostiziert er.
Neue internationale Lotterie Eurojackpot
Auch ODDSET wird sich 2012 in neuer Rechtsform um eine der 20 Lizenzen für Sportwetten bewerben. Der einheitliche Steuer- und Abgabensatz von fünf Prozent ermögliche es der Sportwette von Lotto, attraktivere Quoten für die Kunden anzubieten. Neuerungen gibt es ebenfalls auf dem Lotterie-Sektor: Gemeinsam mit einer Reihe europäischer Partner wollen die staatlichen Glücksspielanbieter voraussichtlich ab dem 23. März die internatonale Lotterie Eurojackpot veranstalten. Dabei steht pro Ausspielung ein Jackpot von mindestens zehn Millionen Euro in der 1. Gewinnklasse. Möglich sind Jackpots von bis zu 90 Millionen Euro. Ziehungstag wird der Freitag sein.
Bernhard Brunner
Staatliche Lotterieverwaltung Bayern
Federführende Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock
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