Glücksspiel-Wochenrückblick: Skandale, Jubiläen und millionenschwere Überraschungen

Die Glücksspielbranche zeigte sich in dieser Woche von ihren unterschiedlichsten Seiten: Zwischen aufsehenerregenden Skandalen, sportpolitischen Diskussionen und festlichen Jubiläen gab es ebenso Grund zur Freude wie Anlass zur Sorge.

In der Schweiz ermittelt die Staatsanwaltschaft in Basel wegen mutmaßlicher Manipulationen bei Sporttip-Wetten von Swisslos. Wettverkäufer sollen Lücken im System ausgenutzt und dadurch unrechtmäßige Gewinne erzielt haben. Auch in Norwegen brodelt es: Der Generalsekretär des Branchenverbands NBO, Carl Fredrik Stenstrøm, kritisierte die Untätigkeit der Regierung im Umgang mit dem Skandal um Norsk Tipping und forderte mehr Transparenz und Verantwortungsbewusstsein.

In den USA will die NBA gemeinsam mit der Spielergewerkschaft NBPA Sportwetten künftig stärker limitieren. Hintergrund ist die Sorge vor möglichen Manipulationen, die das Ansehen der Liga nachhaltig beschädigen könnten. Dass die Schnittstelle zwischen Sport und Wette ein sensibles Feld bleibt, zeigte sich auch in Deutschland: In Köln trafen sich Vertreter von Esport und Sportwetten bei einer Veranstaltung von Tipwin und der Kanzlei Melchers. Das Event bei SK Gaming brachte erstmals beide Welten bewusst an einen Tisch – ein Signal für die wachsende Nähe zwischen digitalem Gaming und klassischen Wettangeboten.

Für Schlagzeilen sorgten auch Influencer, die ihre Reichweite für dubiose Sportwettenangebote genutzt haben sollen. Prominente Namen wie Capital Bra, Haftbefehl oder Pietro Lombardi warben für manipulierte Systeme – eine Masche, der Tausende auf den Leim gingen. Juristische Konsequenzen könnten folgen.

Währenddessen geht die Polizei weiter konsequent gegen den Schwarzmarkt vor: Bereits Ende 2023 waren bei einer Razzia in Kiel-Gaarden 58 illegale Spielautomaten beschlagnahmt worden, nun verdichten sich die Hinweise auf ein weit verzweigtes Netzwerk. So sind aus den Ermittlungen bisher 32 weitere Verfahren entstanden.

Neben diesen kritischen Themen gab es auch Grund zu feiern. Die Merkur Spielbank Hohensyburg begeht ihr 40-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumswochenende Ende September, das Prominenz, Gameshows und sogar einen Mercedes-Hauptgewinn verspricht. Ein traditionsreiches Highlight kündigt sich zudem in Baden-Baden an: Am 31. August steht auf der Galopprennbahn Iffezheim wieder das Rennen um die „Goldene Peitsche“ auf dem Programm, eine der prestigeträchtigsten Veranstaltungen des deutschen Pferdesports.

Auch wirtschaftlich gab es positive Meldungen. Lotto Rheinland-Pfalz legte eine solide Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 vor und bestätigte damit seinen stabilen Kurs. Eine ganz persönliche Erfolgsgeschichte spielte sich in Unterfranken ab: Dort meldete sich eine Eurojackpot-Gewinnerin erst nach fast drei Monaten – sie ließ ihre Spielquittung mit einem Gewinn von mehreren Millionen Euro ganz nebenbei bei einem Einkauf prüfen.

Schließlich nutzte die Merkur Group die Woche auch, um ihre Betriebssportler zu ehren. Das Fußballteam der BSG Merkur Gauselmann wurde nach seinem Triumph bei den European Company Sport Games 2025 in Calvià (Mallorca) auf Schloss Benkhausen empfangen – auch ein Zeichen dafür, das unternehmerischer Erfolg und sportliches Engagement durchaus miteinander verbunden sind.

So zeigte diese Woche die ganze Bandbreite der Glücksspielwelt: von Skandalen und Razzien über sportpolitische Debatten bis hin zu Feierlichkeiten und unverhofftem Glück.