Die Zukunft der Spielbank Wiesbaden ist langfristig gesichert. Nach Abschluss eines europaweiten Vergabeverfahrens steht fest, dass die bisherige Betreiberin, die Spielbank Wiesbaden GmbH & Co. KG, den Casinobetrieb auch über den Jahreswechsel hinaus fortführen wird. Die neue Konzession tritt am 1. Januar 2026 in Kraft, läuft zunächst über zehn Jahre und kann einmalig um weitere fünf Jahre verlängert werden.

Damit bleibt eines der traditionsreichsten Casinos Deutschlands in vertrauten Händen. Wiesbadens Bürgermeisterin und Wirtschaftsdezernentin Christiane Hinninger (Bündnis 90/Die Grünen) sprach von einem wichtigen Signal für Kontinuität und Planungssicherheit. Die Fortsetzung der Zusammenarbeit schaffe einen verlässlichen Rahmen für die kommenden zehn bis 15 Jahre.

Auch die Betreiberseite zeigte sich zufrieden. Geschäftsführer Andreas Krautwald betonte, dass die erfolgreiche Kooperation mit der Landeshauptstadt fortgesetzt werde und man den eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen wolle.

Historische Bedeutung des Casinos

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) verwies auf die besondere Rolle der Spielbank für die Stadt. Das Casino besteht seit 1771 und zählt damit zu den ältesten Spielbanken Deutschlands. Über Generationen hinweg habe es das kulturelle und gesellschaftliche Leben Wiesbadens geprägt.

Zur Geschichte gehört auch der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski, der seine Spielerfahrungen in Wiesbaden literarisch verarbeitete und damit der Spielbank internationale Bekanntheit verlieh.

Klassisches Spielkonzept bleibt erhalten

Das Vergabeverfahren war bereits im Frühjahr 2024 gestartet. Zentrale Vorgabe der Stadt war der Erhalt des bewährten Spielkonzepts. Auch künftig wird im historischen Weinsaal des Kurhauses klassisches Casino-Spiel angeboten, darunter Roulette, Black Jack und Poker.

Finanzielle Beiträge für Stadt und Gesellschaft

Vom Weiterbetrieb profitiert auch die Stadtgesellschaft. Die jährlichen Abgaben der Spielbank für gemeinwohlorientierte Projekte bleiben vollständig erhalten. Dazu zählen unter anderem:

• der Rheumapreis zur Förderung medizinischer Forschung,
• der Jawlensky-Preis im Kulturbereich,
• der Preis der Spielbank Wiesbaden im Rahmen des internationalen Pfingstturniers,
• sowie die Unterstützung der Sporthilfe.

Neu hinzu kommt künftig ein zusätzlicher finanzieller Beitrag für ökologische Maßnahmen sowie Projekte im Klima- und Artenschutz.

Darüber hinaus legen Stadt und Betreiber weiterhin besonderen Wert auf Spielerschutz und Suchtprävention, die als fester Bestandteil des Casinobetriebs verankert bleiben sollen.

Ausblick

Mit der erneuten Konzessionierung setzt Wiesbaden auf Kontinuität und Stabilität. Die Entscheidung schafft langfristige Planungssicherheit für Betreiber, Beschäftigte und Stadt – und sichert zugleich den Fortbestand eines Casinos, das seit über 250 Jahren zur Identität der hessischen Landeshauptstadt gehört.

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