Podiumsdiskussion im Bundesjustizministerium: Die Deutsche Automatenwirtschaft bezieht Position für einen modernen Verbraucherschutz

Am 24. Oktober veranstaltete das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz zum vierten Mal die Jahreskonferenz Netzwerk Verbraucherforschung. Nach der Begrüßung durch die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Hagl-Kehl MdB (SPD) diskutierten Experten das Thema „Zwischen Glücksspiel, Smartphone, LikeKultur: Alte und neue Süchte?“.

V.l.n.r.: Georg Stecker, Dr. Florian Rehbein, Prof. Dr. Birgt Blättel-Mink, Prof. Dr. Tilmann Becker, Prof. Dr. Tobias Matzner. (Foto: DAW)
Das Podium setzte sich interdisziplinär zusammen; es diskutierten miteinander Prof. Dr. Tilmann Becker, Universität Hohenheim, Prof. Dr. Tobias Matzner, Universität Paderborn, Dr. Florian Rehbein, Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen, und Georg Stecker, Vorstandssprecher des Dachverbandes Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V..

„Moderner Verbraucherschutz muss sich am Menschen orientieren“ forderte Stecker vor Wissenschaftlern, Ministerialbeamten und Fachpolitikern. Neben der Stärkung der legalen Angebote, gelte es, Qualität als zentrales Kriterium in die Glücksspielregulierung zu etablieren, so Stecker.

Bezogen auf die Automatenwirtschaft bedeute moderner Verbraucherschutz einen breiten Maßnahmenkatalog. Er umfasse die unabhängige Zertifizierung von Spielhallen ebenso, wie eine Qualifizierung des Berufszugang für Automatenunternehmer oder die Einführung eines bundesweit einheitlichen biometrischen Zugangssystems und eine spielformübergreifende Sperrdatei, so Stecker weiter. Die Stärkung der legalen Anbieter sei, so Stecker, das beste Mittel gegen einen grassierenden Schwarzmarkt, dies gelte für alle Spielformen. Prof. Tilman Becker sprach sich ebenfalls für eine Abkehr von der Abstandsregelung bei Spielhallen aus.