Bayerische Spielbank Bad Steben: Vernissage mit Werken des Künstlers Baldur Schönfelder

Am Freitag, dem 05.08.2005 um 19:00 Uhr findet im Foyer der Bayerischen Spielbank Bad Steben eine Vernissage mit Werken des Künstlers Baldur Schönfelder statt.

Baldur Schönfelder – dieser Name ist all jenen zum Begriff geworden, die bereits seine Bilder oder Ausstellungen sahen, ein Bild erwerben konnten oder ihn gar selbst kennen lernten.

Inzwischen fast 70-jährig – er ist 1935 in Ernstthal am Rennsteig geboren, kann der Maler Schönfelder auf ein reiches und beachtetes bildnerisches Werk verweisen. Gute Grundlagen dafür erwarb er im Studium in Meiningen, Erfurt und Berlin. Er arbeitete als Unterstufenlehrer, als Kunsterzieher, als Musiklehrer und war begeisterter Chorleiter in seiner Thüringer Heimat, zu der er sich ehrlich bekennt. Er sagt: „Es sind die Eindrücke meiner unmittelbaren Umgebung, die mich reizen, die Dinge mit Pinsel und Farbe festzuhalten. Ich male die großen Hügel, die in trauter Gemeinschaft aus den stillen Walddörfern wachsen, und wo ein Berg ist, da ist auch ein Talk. Dieser Wechsel reizt mich. Da hängen die Häuser, die aufgenommen werden von den steilen Wänden der Berge, die wie tausend Gesellen herumtanzen, und man weiß, dass diese Häuser fleißige Menschen beherbergen, die tagaus, tagein ihr Leben fristen.“

Der Maler Schönfelder bevorzugt das kleine Format. Meist greift er zu Ölfarben, aber auch ausdrucksstarke Landschafts- und Blumenaquarelle beweisen sein malerisches Können.

Eine Reise nach China im Jahre 2001 reizte ihn, auch die schwierige und ungewohnte Technik der chinesischen Tuschzeichnung mit Pinsel zu probieren, und das mit beachtenswerten Ergebnissen.

Herr Schönfelder bekennt: „ich habe immer gemalt, weil es mir Freude macht! Ich liebe aber auch das Experimentelle, ich liebe die Impressionisten und mag die moderne Malerei. Es sind fast immer die leisen Töne, an längst verloren geglaubte Melodien erinnernd.“

Was aber verleiht gerade seinen Ölbildern jenen liebenswerten Charme? Anziehend für’s Auge wirkt die frische, optimistische Farbigkeit, und es sind die liebenswerten Motive: anmutige sympathische Kinderszenen, stimmungsvolle Naturdarstellungen, üppig blühende Bergwiesen, deren Duft man fast wahrnehmen kann; da wiegen sich Blütenbäume im Frühlingswind, dort stehen kahle Bäume in klirrender Winterkälte – und immer wieder die trauten graublauen Schieferhäuschen seiner Thüringer Heimat und immer wieder Schafe und Lämmer. Alles das ruft positive Stimmungen hervor. Dabei ist ihm realistische Detailtreue nicht so wichtig. Er überhöht, lässt für ihn Wichtiges größer, auffälliger werden, platziert Personen oder Dinge dort, wo sie in Wirklichkeit nie sein können. Da umtanzen seine verschneiten Häuschen wie im fröhlichen Reigen die runden Hügel, da musizieren junge Menschen in den Wolken oder auf dem Regenbogen, da streut ein fliegender Bomber statt seiner Tod bringenden Mission eben Blütenblätter, da schweben weiße Friedensengel, und im Hintergrund ist noch der Feuerschein eines Brandes sichtbar. Der Maler Schönfelder sagt: „Ich male, wie es meinem Können gerecht wird, was meinem Naturell und meinen Fähigkeiten entspricht. Dabei akzeptiere ich bewusst meine künstlerischen Möglichkeiten.“

Ich meine aber, da hat er bescheidener weise noch etwas Wichtiges nicht genannt: seine lebendige Phantasie, seine Lust zum Fabulieren. Er weiß mit Bildern vieles zu erzählen, mal heiter und humorvoll, mal augenzwinkernd bis hintergründig. Er lässt seine Phantasie spazieren gehen, nimmt den Betrachter seiner Bilder mit auf diesem Spaziergang, versetzt ihn in Stimmung, regt ihn an zum Mit- und Weiterdenken, zur Kommunikation, und der so Einbezogene findet entsprechend seines subjektiven Erlebens ganz eigene Deutungen und Wertungen.

Dauer der Ausstellung: 05.08. – 16.09.05
Öffnungszeiten: täglich von 14:00 Uhr – 2:00 Uhr nachts.
Der Eintritt für Interessierte ist frei.