Chef des norwegischen Branchenverbands NBO kritisiert Untätigkeit im Norsk Tipping-Skandal

Carl Fredrik Stenstrøm, Generalsekretär des Branchenverbands NBO (Norway Association for Online Gaming), wirft der Regierung Untätigkeit gegenüber den Versäumnissen von Norsk Tipping vor. Trotz Drucks der Opposition habe es keine „angemessene Antwort“ gegeben.

Norsk Tipping Skandal: Lotterieschein, norwegische Flagge, Warnsymbol und Richterhammer als Symbolbild für Eurojackpot-Fehlermeldungen und Glücksspielregulierung.In einem Beitrag für die Regionalzeitung Østlendingen verwies Stenstrøm auf mehrere aktuelle Probleme beim Monopolbetreiber – insbesondere auf einen Lotterieskandal, der im Juni bekannt wurde: Rund 30.000 Eurojackpot-Spieler erhielten fälschlich Gewinnbenachrichtigungen. Kurz darauf trat CEO Tonje Sagstuen zurück und die Glücksspielaufsicht Lotteritilsynet stellte offiziell einen Gesetzesverstoß fest. Lotto, Eurojackpot und Vikinglotto wurden daraufhin von der Behörde unter Beobachtung gestellt.

Dabei war dieser Verstoß, und die damit einhergehende Strafe, bei weitem kein Einzelfall:

  • 45 Mio. NOK Strafe wegen fehlerhafter „Eurojackpot-Zusatzziehungen“ und „Lotto-Superziehungen“, die Spielern in Tippgemeinschaften, Spielclubs und Genossenschaftsbanken Vorteile verschafften.
  • 36 Mio. NOK Strafe im März, nachdem ein Fehler festgestellt wurde, der verhinderte, dass sich selbstgesperrte Spieler tatsächlich von ihren Konten ausschließen konnten.
  • 4,5 Mio. NOK Strafe im Jahr 2024 nach einer Falschauszahlung von 25 Mio. NOK.

Stenstrøm fordert härtere Sanktionen: „Das Glücksspielgesetz ist eindeutig: Norsk Tipping muss verantwortungsvoll arbeiten und schädliche Folgen verhindern. Wenn Gesetzesverstöße Jahr für Jahr wiederholt werden, reichen Geldstrafen nicht mehr aus. Die Sanktionen müssen härter ausfallen.“

Ein Ende des Monopols hält er zwar für unwahrscheinlich, dennoch müsse Norsk Tipping Konsequenzen spüren. Als Alternative schlägt er ein Lizenzmodell für alle Anbieter vor, um klare Regeln und echte Folgen für Verstöße sicherzustellen.

Unterstützung erhält er von der Fortschrittspartei und der Konservativen Partei, die zur Wahl im September die Öffnung des Marktes fordern. Damit könnte eines der letzten Glücksspielmonopole Europas fallen.