
Die Politik in die Pflicht nahm der Bundestagsabgeordnete Fabian Gramling, Berichterstatter Games der CDU/CSU-Fraktion: „Aufgabe der Politik ist es, Probleme zu lösen – und Lootboxen sind ein Problem. Wir benötigen eine Regulatorik, um den Kinder- und Jugendschutz zu gewährleisten.“ Anna Kassautzki (SPD), stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-Digitalausschusses, warb für einen differenzierten Blick auf Computersiele und Lootboxen und verwies darauf, dass auch Gamerinnen und Gamer selbst die mit Lootboxen verbundene Spielkultur häufig ablehnen. „Wir dürfen nicht alles verteufeln, aber wir müssen die Gefahren erkennen“, so Kassautzki.
Weitere Forschung unabdingbar
Nach einhelliger Expertenmeinung haben Kinder und Jugendliche, die bereits frühzeitig mit Gambling in Kontakt kommen, eine größere Gefahr, später als Erwachsene problematisches Glücksspielverhalten zu entwickeln. Auf diese Problematik weist WestLotto seit Jahren hin, setzt sich deshalb für eine angemessene Regulierung ein und legte zuletzt einen ersten Regulierungsvorschlag vor. „Als Anbieter von Glücksspielen sind wir spätestens dann gefordert, wenn die Jugendlichen erwachsen sind und sich mit Glücksspielen beschäftigen dürfen. Deshalb setzt unsere Strategie für verantwortungsvolles Spiel unter Einbeziehung der Wissenschaft bereits bei Jugendlichen an, um diese rechtzeitig in Sachen Prävention zu erreichen“, sagte WestLotto-Geschäftsführer Andreas Kötter in seiner Eröffnungsrede vor rund 200 Gästen aus Politik, Wissenschaft und Praxis in der NRW-Landesvertretung in Berlin sowie im Stream.

Unter anderem Suchtforscher Prof. Gerhard Bühringer (TU Dresden) warb neben konkreten Regeln eindringlich für weitere Forschung im Bereich Lootboxen. Von einem momentan großen Interesse an technischen Jugendmedienschutz-Instrumenten berichtete Lorenzo von Petersdorf, stellvertretender Geschäftsführer der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK). Er betonte zugleich die Wichtigkeit, Einzelfallabwägungen zu treffen und nicht unverhältnismäßig stark einzugreifen. Die Regulierungsoptionen im Gesetz wog Jurist Robin Anstötz vom Institut GLÜG in seinem Beitrag ab und zeigte die Zuständigkeit des Bundes auf. Wie aktuell das Thema ist, zeigten laut Anstötz auch die Dringlichkeitsanträge aus der Bremischen Bürgerschaft für ein Verbot bzw. klare Regulierungen.
Quelle: WestLotto