Institut Glücksspiel & Abhängigkeit: Positive Beurteilung des Regierungsprogramms

Unterstützung der geplanten Ausweitung des Spielerschutzes und der Parlamentarischen Enquete zur Reform des Glücksspielsektors

„Die allgegenwärtige Digitalisierung führt dazu, dass jeder immer und überall sein Smartphone bei sich trägt. Somit hat man das Casino in der Hosentasche bei sich. Entsprechend steigt auch die Nachfrage nach Internetglücksspielen. Leider hat der Gesetzgeber auf die erhöhte Nachfrage bislang nicht reagiert. Es wäre längst an der Zeit, einen zeitgemäßen Rechtsrahmen für den Online-Bereich zu schaffen.“
(Roman Neßhold, Präsident des Instituts Glücksspiel & Abhängigkeit)

„Und dort werden bislang jedenfalls keine ernstzunehmenden Spielerschutzstandards vorgefunden. Ein weiterer großer Nachteil: Als Spielerschutzorganisation haben wir dann auch keine Möglichkeit, auf die Spieler bzw. Anbieter einzuwirken bzw. zuzugreifen.“
(Roman Neßhold, Präsident des Instituts Glücksspiel & Abhängigkeit)

Salzburg – Das Institut Glücksspiel & Abhängigkeit ist eine Spielerschutzorganisation, die seit 2002 umfangreiche Aufgaben im Bereich des Spielerschutzes, der Glücksspielsuchtprävention und der Beratung Hilfesuchender wahrnimmt. Vor dem Hintergrund dieser Aufgaben begrüßt das Institut sowohl die Festlegung im Regierungsprogramm, den Spielerschutz auszuweiten, als auch das Vorhaben der SPÖ, eine parlamentarische Enquete zur Reform des Glücksspielsektors durchzuführen. Das Institut stellt für beide Vorhaben sein umfangreiches Expertenwissen zu den Themenbereichen Glücksspielsucht und Spielerschutz zur Verfügung. Auf Basis seiner bisherigen Arbeitserfahrungen ist das Institut davon überzeugt, dass ein strenger und sinnvoll ausgestalteter Spielerschutz die notwendige Voraussetzung dafür ist, gefährdete Spieler rasch zu erkennen und ihnen die notwendige Hilfe zukommen zu lassen.

Neben dem klassischen stationären Glücksspielangebot (Kasinos und Spielhallen) beschäftigt sich das Institut Glücksspiel & Abhängigkeit immer mehr mit dem rasch wachsenden Online-Bereich. „Die allgegenwärtige Digitalisierung führt dazu, dass jeder immer und überall sein Smartphone bei sich trägt. Somit hat man das Casino in der Hosentasche bei sich. Entsprechend steigt auch die Nachfrage nach Internetglücksspielen. Leider hat der Gesetzgeber auf die erhöhte Nachfrage bislang nicht reagiert. Es wäre längst an der Zeit, einen zeitgemäßen Rechtsrahmen für den Online-Bereich zu schaffen“, so Roman Neßhold, Präsident des Instituts Glücksspiel & Abhängigkeit.

Im Hinblick auf eine Neuregulierung wäre der österreichische Gesetzgeber nach Ansicht Neßholds gut beraten, sich ein Beispiel an anderen Mitgliedstaaten der EU zu nehmen. Diese haben richtigerweise erkannt, dass erfolgreicher Spielerschutz nicht durch den Marktausschluss von Anbietern erreicht wird, sondern vielmehr im Rahmen von Lizenzverfahren durch ein kontrolliertes Angebot sorgfältig ausgewählter Anbieter. Internationale Erfahrungen haben gezeigt, das Anbieter im Internet letztlich nicht erfolgreich ausgeschlossen werden können: IP-Sperren oder Zahlungssperren sind nicht nur faktisch wirkungslos, sondern führen lediglich dazu, dass Spieler bei nicht EU-lizenzierten Anbietern – zumeist aus Asien oder Russland – spielen. „Und dort werden bislang jedenfalls keine ernstzunehmenden Spielerschutzstandards vorgefunden. Ein weiterer großer Nachteil: Als Spielerschutzorganisation haben wir dann auch keine Möglichkeit, auf die Spieler bzw. Anbieter einzuwirken bzw. zuzugreifen.“, so Neßhold.

Eine Regulierung, die den Spielerschutz wirklich ernst nimmt, muss primär das Ziel verfolgen, jene Personen, die unbedingt spielen möchten, begleiten und kontrollieren zu können. Nur wenn die Spieler bei kontrollierten, lizensierten Anbietern spielen, kann das Institut als Spielerschutzorganisation seiner Arbeit nachkommen.