DFB-Wettkonferenz war ein Erfolg

Rechtsanwalt Dr. Wulf Hambach

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Am 17. Mai 2005 hatten der DFB und die DFL nationale (z.B. Interwetten oder die BetandWin e.K.) und internationale Buchmacher (z. B. die Global Player Sportingbet und Betfair) sowie Vertreter der Fußballverbände FIFA und UEFA und Vertreter anderer europäischer Fußballligen (z.B. der englischen und spanischen) in der DFB-Zentrale zu einem Wettgipfel zusammen kommen lassen. Der Gipfel wurde von Rolf Hocke (Vizepräsident des DFB) und von Wilfried Straub (DFL – Geschäftsführer) geleitet. Der DFL – Geschäftsführer äußerte sich gegenüber dem Verfasser, dass er eine künftige Zusammenarbeit zwischen Wettveranstaltern und Fußballspiel-Veranstaltern optimistisch sehe.

Das vorgegebene Ziel des Wettgipfels war es, die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit zwischen der Wettbranche und Sportveranstaltern hinsichtlich der Einigung über die Einführung eines gemeinsamen Frühwarn- und Reaktionssystems zur Vermeidung von Spielmanipulationen auszuloten. Seine Wirkung entfalten soll das neue System künftig durch ein Zusammenspiel zwischen der von der European Betting Association initiierten selbstverpflichtenden Organisation „European Sports Security Agency“ (ESSA) und einem von der branchenbekannten Firma Betradar entwickelten Frühwarnsystem. Die ESSA (der Sportwetten-Firmen wie die Unternehmensgruppe Sportingbet bzw. Eurosportwetten oder auch BetandWin angehören) hat ihre Wirksamkeit zuletzt bei einem Fußballspiel aus der bulgarischen Liga unter Beweis gestellt. Aufgrund eines harten Manipulationsverdachts wurde das betreffende Spiel nach einer Warnung durch die ESSA an ihre Mitglieder rechtzeitig aus den Wettprogrammen der ESSA-Mitglieder genommen. Aufgrund der Verdachtsmomente, die sich zu bestätigen scheinen, dauern die Ermittlungen in dieser Sache noch an.

Am Ende des Wettgipfels, auf dem von Berührungsängsten rein gar nichts zu spüren war, stimmten die Beteiligten nach zwei Abstimmungsdurchläufen einstimmig für das Verfassen eines System-Entwurfs (Code of Conduct). Das gemeinsame Ziel der Durchführung von „sauberen“ Fußball- und damit auch Sportwettenveranstaltungen hat diese insgesamt als sehr positiv einzuschätzende Annäherung des DFB bzw. der DFL an die privaten Wettveranstalter möglich gemacht. Die Gefahr, dass sich die Manipulation eines Fußballspiels noch einmal zu einem Wettskandal ausweitet, wird bei einer Realisierung dieses Vorhabens wesentlich verringert.

Nebenbei sei bemerkt: Die Absage von ODDSET und die mögliche Einführung einer eigenen DFB-Sportwette wurden nur am Rande der Veranstaltung diskutiert – insgesamt scheint die Kluft, die sich zwischen dem DFB und ODDSET vor kurzem aufgetan hat, – diplomatisch ausgedrückt – nicht zu verkleinern.

Eine abschließende Bemerkung: Am 20. Mai 2005 spricht der Verfasser in Tylney Hall / Hampshire auf dem sog. „Summer Retreat“ des WorldOnlineGamblingLawReports zum Thema „Germany – a gambling market on the verge of liberalisation“. Die entsprechende Power Point-Presentation steht Ihnen in Kürze auf www.betting-law.com zur Verfügung.