WestLotto engagiert sich seit Jahren für einen starken Jugend- und Spielerschutz. Dazu gehört auch der Einsatz für eine den Herausforderungen angemessene Regulierung von glücksspielähnlichen Elementen in Computerspielen. Am 22. Februar hat das Unternehmen zu einer Expertenanhörung zum Jugendschutz in digitalen Spielen nach Berlin geladen. WestLotto-Geschäftsführer Andreas Kötter erklärt im Newsroom-Interview, was sich der Glücksspielanbieter davon verspricht – und weshalb sich das Unternehmen überhaupt beim Thema Lootboxen engagiert.
Herr Kötter, WestLotto ist der größte staatliche Lotterieanbieter in Deutschland. Was hat Ihr Unternehmen mit Gaming und Lootboxen zu tun?
Andreas Kötter: Als Glücksspielanbieter sind wir Experten im Bereich Jugendschutz und Prävention – und damit schon mitten im Thema. Denn Lootboxen können glücksspielähnliche Elemente beinhalten und es ist unstrittig, dass sie ein Einstiegstor für problematisches Spielverhalten sein können. Wir müssen der Gefahr entgegenwirken, dass Kinder und Jugendliche dieses frühzeitig entwickeln. Als verantwortungsvoller Anbieter sehen wir es deshalb als unsere Pflicht, darauf hinzuweisen und darauf einzuwirken, dass wir keinesfalls in einigen Jahren Glücksspieler haben, die als Minderjährige eingestiegen sind und problematisches Spielverhalten gleich mitbringen. Kinder und Jugendliche – und im Übrigen natürlich auch die Erziehungsberechtigten – sind glücksspielähnlichen Elementen und Lootboxen in Computerspielen in Deutschland bislang ohne jede Regulierung ausgesetzt. Das ist eine Gefahr und entspricht nicht unserem Verständnis von gutem Jugendschutz und funktionierender Prävention. Deshalb engagieren wir uns seit Jahren beim Thema Lootboxen.
Lootboxen sollten also verboten werden?
Nein. Für uns steht eines fest: Es kann nicht sein, dass Glücksspiel und glücksspielähnliche Elemente für Erwachsene strenger geregelt sind als für Kinder und Jugendliche. Um eine reine Verbotsdiskussion geht es uns deshalb nicht. Wir setzen uns für klare funktionierende Regeln ein.
Wie könnten solche Regeln aussehen?
Auch wenn Sie keine Experten sind: Kürzlich hat WestLotto den ersten Regulierungsvorschlag für Lootboxen vorgelegt …
Dieser Regulierungsvorschlag ist entstanden auf Grundlage des jahrelangen Austausches zu dem Thema. Ausgearbeitet hat ihn ein ausgewiesener Experte: Glücksspielrechtler Carsten Bringmann von der Kanzlei Noerr. Letztlich soll dieser Vorschlag vor allem einen konkreten Diskussionsanlass zum Thema bieten.
Am 22. Februar hat WestLotto zur Expertenanhörung Jugendschutz in digitalen Spielen mit Vertretern von Politik, Wissenschaft und Hilfeeinrichtungen in die NRW-Landesvertretung nach Berlin geladen. Was versprechen Sie sich von dieser Runde?
Wir möchten das ermöglichen, was von Anfang an unser Anliegen war: Aufklärung und einen konstruktiven Austausch möglichst vieler Seiten. NRW-Schul- und Bildungsministerin Dorothee Feller hat die Schirmherrschaft übernommen und eröffnet die Veranstaltung digital, Burkhart Blienert als Beauftragter der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen gibt einen Fachimpuls, die Bundespolitik ist ebenso vertreten wie die Wissenschaft und weitere Experten unterschiedlicher Fachgebiete – das zeigt uns, dass das Thema Lootboxen dort angekommen ist, wo es hingehört, und zwar auf politischer Ebene. Wir hoffen, die Expertenanhörung kann wertvolle Anstöße geben und ein weiteres Puzzleteil auf dem Weg zu einer passenden Regulierung von glücksspielähnlichen Elementen in Deutschland sein.
Quelle: WestLotto