Bald kein Online Poker in Schweden?

Von Lisa Horn

Schweden Schweden will von seinem Glücksspiel Monopol nicht abweichen – zur Untermauerung wird nun geplant ausgewählte Internet-Seiten zu blocken, darunter zahlreiche Online Poker Seiten. Ein neues Gesetz ist dazu nötig, das soll nun verabschiedet werden.

Die schwedische Regierung plant Online Poker Seiten zu blockieren, damit soll der Monopolbetrieb „Svenska Spel“ weiter unterstützt werden – das schreibt die schwedische Tageszeitung „Aftonbladet“ in seiner Abendausgabe. Es würde sich damit um die Verabschiedung eines neuen Gesetzesentwurfs handeln, der von der schwedischen Regierung vor kurzem verfasst wurde.

Darin wird gefordert, dass Online-Benutzer in Schweden keinen Zugang mehr zu Glücksspielseiten hätten. Das Spiel auf Online Seiten ist durch das Monopol bereits verboten. Halten tut sich daran kaum jemand. In der Praxis tummeln sich die Spiel-verliebten Schweden weiter in den Online Poker Räumen und auch die Exekution von Missachtung ist kaum durchführbar. Wer kontrolliert schon tausende User?

Daher möchte man nun auf eine „einfachere“ Methode zurückgreifen – das Blocken von Online-Seiten. Wenn der Besuch nicht mehr möglich ist, dann braucht auch kein Verbot geahndet zu werden. Eine Marktliberalisierung scheint dadurch in noch weitere Ferne zu rücken.
Mit diesem Schritt stellt sich Schweden auf die Seite jener EU-Mitgliedstaaten, die ihr Glücksspiel Monopol mit allen Mitteln zu verteidigen versuchen. Derzeit zeichnet sich eine Pro und Contra Wende ab, entweder man ist „dafür“ oder „dagegen“. Während Länder wie z.B. Italien bereits ein Lizenzierungsmodell eingeführt haben und damit Nachbarn wie Frankreich zur „Nachahmung“ anstiften, bleiben Länder wie Deutschland oder Schweden eisern auf „Monopol“ Kurs.

Doch die EU hat auch noch ein Wörtchen mit zu reden, allerdings ist sich die auch nicht einig, wie man denn in Zukunft mit dem Glücksspielrecht der einzelnen Mitgliedstaaten verfahren sollte. Eine Teilung oder eine Art von „Grabenkampf“ dürfte sich abzeichnen – ob sich die Monopole oder die Lizenzierungsmodelle durchsetzen werden, lässt sich heute kaum beantworten, das wäre Kaffesudleserei.