Gewinn dank Casino

Die Gruppe Kursaal Bern/Hotel Allegro hat 2004 vom Spielbetrieb profitiert. Der Berner Kursaal und das Hotel Allegro haben ein durchzogenes Geschäftsjahr 2004 hinter sich. Dank dem Spielcasino ergibt sich ein knapper Konzerngewinn von 1 Million Franken.

Die Berner Hotellandschaft ist in Bewegung. Der «Schweizerhof» ist geschlossen. Dafür ist mit der Accor-Gruppe am Guisanplatz ein neuer Konkurrent aufgetaucht. Auch das Hotel Allegro und der Kursaal haben das schwierigere Umfeld zu spüren bekommen, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Dank Sparmassnahmen hat die Gruppe aber sogar besser gearbeitet als im Vorjahr.

Das Mutterhaus, die Kongress + Kursaal Bern AG, hat den Jahresgewinn auf 664 000 Franken erhöht. Das entspricht fast einer Verdoppelung des Vorjahresgewinns von 349 000 Franken. Dieser Vorjahresgewinn war zudem nicht echt erarbeitet, sondern durch die Auflösung von Rückstellungen in der Höhe von 4,5 Mio Franken zustande gekommen. Der Kursaal selber, wo vor drei Tagen der frühere US-Präsident Bill Clinton auftrat, litt 2004 unter der gedrückten Wirtschaftslage: Unternehmen und Verbände sparten bei Grossanlässen.

Rabatt für Gruppenreisen

Die Tochtergesellschaft Hotel Allegro AG kann mit einem Gewinn von 30 000 Franken (Vorjahr: 8000) erneut nur knapp schwarze Zahlen ausweisen. «Die Überkapazität an Gästebetten in der Stadt Bern ist offensichtlich», heisst es im Geschäftsbericht. Dank Rabatten konnte das Viersternehotel aber mehr Gruppenreisende anlocken. Deshalb stieg die Zahl der Logier-nächte um 3222 auf 55 638. Die Einnahmen pro Logiernacht sanken aber von 185 Franken auf 179 Franken. Der Jahresumsatz des Hotels sank auf 7,66 Mio Franken, nach 7,9 Mio Franken im Vorjahr.
Das dritte Standbein, die Grand Casino Kursaal Bern AG, war dagegen in ihrem zweiten vollen Betriebsjahr eine wahre Gewinnmaschine. Die Casinobesucher liessen 49,2 Mio Franken (Vorjahr: 46,4 Mio) im Spielsalon zurück. Der Erlös an den Tischen ging zwar um 1 Mio Franken auf 6,5 Mio zurück. Dafür stieg er an den Geldspielautomaten um 3,7 Mio auf 42,7 Mio Franken.


22 Millionen für die AHV

Vom Gesamterlös des Spielcasinos gingen 21,9 Mio Franken als Spielbankenabgabe an die AHV. Nach Abzug der Personalkosten und des übrigen Aufwandes verblieb für das Grand Casino Bern ein Gewinn von 4,5 Mio Franken.

Von diesem Gewinn fliessen aber nur 55 Prozent in die Kasse der Kongress + Kursaal AG. Der Rest geht an die Minderheitsaktionäre Swiss Casinos (31,5 Prozent) und Casino Austria (13,5 Prozent). Das ist ein Grund dafür, dass der konsolidierte Konzerngewinn der Berner Kursaalgruppe nur mit 1 Mio Franken ausgewiesen wird. Der andere liegt bei der Rechnungslegung: Die einzelnen Firmen legen ihre Jahresrechnungen nach Obligationenrecht vor. Die Konzernrechnung ist dagegen nach Swiss Gaap FER abgefasst.