Die gesetzlichen Regelungen und legalen Aspekte: Den Finger in die Wunde gelegt (Teil 4)

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
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Da das World Wide Web in bezug auf Onlinecasinos weitgehend unreglementiert ist und es sich als sehr schwierig darstellt, eine für alle Länder gültige Regel aufzustellen, wird nicht in allen Länden nach denselben Verhaltensmaßstäben gehandelt. Während es in einigen Ländern gestattet ist, von zuhause aus online zu spielen, so verbieten es andere Staaten. Doch lassen sich solche Verbote überhaupt umsetzen? Solange die Internet-Provider nicht gezwungen werden können, solche Sites zu sperren und für den End-User unzugänglich zu machen, nützen Verbote und Gesetze überhaupt nichts. Denn wer soll dafür verantwortlich gemacht werden, ständig neue Onlinecasinos zu überwachen und zu sperren – oder wann hat Vater Staat das Recht, die Bürger zu überwachen und zu prüfen, auf welchen Sites diese abends surfen?

Das Internet ist im Grunde nichts anderes als eine Grauzone, wo zwar versucht wird, mittels Gesetzen entsprechende Verbote oder Vorschriften zu erlassen, doch wie greifbar sind derartige Gesetze überhaupt? Ist es überhaupt möglich, Millionen von Internet-Surfern täglich zu überwachen und gegebenenfalls strafrechtliche Konsequenzen einzuleiten? Und selbst dann, wenn ein Fall vor Gericht getragen wird, wie schwierig ist es letztendlich für den Richter, ein entsprechendes Urteil zu fällen? Nach welchen Grundsätzen muss hier entschieden werden?

Und so hat jedes Land seine eigenen Moral- und Wertvorstellungen und dementsprechend Vorschriften erlassen, nach denen im Streitfall verfahren werden müsste. Wir betonen hier „müsste“, denn in den seltensten Fällen ist ein Gerichtsfall bekannt, in dem ein Bürger mit einer Strafe belegt wurde, weil er bei einem Onlinecasino gespielt hat. Wichtig für Sie als Leser ist, dass Sie sich mit den rechtlichen Gegebenheiten Ihrer Jurisdiktion auskennen und wissen, was Sie tun können und was nicht. Beachten Sie ferner, dass es in einigen Ländern zwar gestattet ist, online zu spielen, während es streng verboten ist, jegliche Werbung für ein Casino zu machen.

Die Zukunft?

Zwei oder drei Dinge über Online Poker sollten Sie noch mit auf den Weg nehmen, danach wissen Sie schon einmal recht gut Bescheid, was es sonst noch so alles gibt, außer Spielautomaten, Roulette-Tischen oder reellen Kartentischen. Die Welt des Glücksspieles scheint in ständiger Bewegung zu sein, doch nichts hat in den letzten Jahren einen größeren Boom erlebt als das Online Poker.

In den späten 90er-Jahren kamen die ersten Server mit diesem neuen Spiel auf den Markt, der sich zwischenzeitlich zu einem der größten und expandierendsten Zweig in der Welt des Glücksspieles entwickelt hat. Dabei kann im Zusammenhang mit Poker nicht eigentlich über Glücksspiel gesprochen werden. Nun, für einige ist es Glück, während andere Pokerprofis den Faktor Glück auf ein Minimum reduzieren. Doch darüber vielleicht einmal mehr zu einem anderen Zeitpunkt.

Pokerspieler bei der  WSOP in Las Vegas Genauso wie die konventionellen Onlinecasinos aus dem Boden geschossen sind wie Pilze, so hat sich auch im Online-Poker einiges getan. Heute stehen dem User rund 150 aktive Sites mit Poker zur Verfügung, wo rund um die Uhr Texas Hold’em, 7-Card Stud, Omaha High Low Split oder Tournament-Poker angeboten wird. Die Türen schließen hier nie, die Action bricht kaum mehr ab, das Internet hat die Welt verbunden und während Amerika schläft, starten in England bereits die ersten Spieler ihre Systeme und zocken los. Das größte Spielervolumen stammt aus den USA, wo ironischerweise der heftigste Kampf ausgetragen wird zwischen den Behörden und der Welthandelsorganisation, bei der Klagen eingegangen sind, dass Onlinecasinos Geschäfte mit amerikanischen Staatsbürgern machen, obwohl dies von Gesetzes wegen nicht erlaubt ist. Zunächst, und dieser Vorstoß kam schon vor einigen Jahren, haben die USA den Finanzdienstleistungsunternehmen entsprechende Auflagen gegeben, die verhindern sollten, dass Finanzströme zwischen Onlinecasinos und US-Bürgern stattfinden. PayPal, einer der großen Finanz-Dienstleister im Internet, welcher auch für Firmen wie E-Bay usw. Zahlungen abwickelt, weigert sich seit ein paar Jahren, Geldströme für Onlinecasinos abzuwickeln. Doch viel geändert hat sich nicht, außer dass andere, neue „elektronische Portemonnaies“ entstanden sind. Die Gaming-Industrie hat schnell reagiert und neue Finanz-Dienstleister kreiert, die sogar aus total legalen Jurisdiktionen operieren. FirePay oder Neteller haben sich heute zu den Marktführern entwickelt und sind gleichzusetzen mit einer Bank. Neteller ist sogar an der Börse in London kotiert und an der Seriosität dürfte wohl nicht länger gezweifelt werden können.

Die meisten Menschen, die erstmals mit der ganzen Thematik des Online-Glücksspiel konfrontiert werden, äußern sich irgendwie ähnlich und sind besorgt, was die Zahlungsbereitschaft oder die Seriosität der Anbieter betrifft. Aus diesem Grunde sind die Firmen ja selbst darum bemüht, für den Spieler eine absolut sichere Methode anzubieten, wie er sein Geld sicher von A nach B transferieren kann.

Aufgrund der Auflagen, die von Seiten der Behörden immer wieder gemacht worden sind und werden, musste die Glücksspiel-Industrie ständig neue Wege beschreiten, um dem Kunden einerseits Zugriff zu den Casinos und seinem Spielerkonto zu ermöglichen, andererseits musste dies auch immer so gemacht werden, dass es sicher und zuverlässig funktioniert. Mit Neteller beispielsweise wurde etwas geschaffen, welches die optimale Lösung und eine vergleichbare Alternative zu PayPal darstellt. Zahlt ein Spieler seine Gewinne aus und transferiert sie auf sein Neteller Konto, so hat er danach verschiedene Alternativen. Entweder wird der Betrag dann direkt auf seinem Bankkonto weltweit verbucht (inklusive Deutschland, Schweiz, Italien, Holland usw.) oder der Spieler kann sein Geld an jedem beliebigen Bank-Automaten der Cyrrus/Maestro-Gruppe weltweit gegen eine Kommission in bar abheben – und dies innerhalb weniger Minuten nach Erteilung des Auftrages zur Auszahlung online. Wer also glaubt, ein Spieler müsse wochenlang auf seinen Cheque warten, der mühselig per Post verschickt werden muss und der dann noch tagelang braucht, ehe er definitiv verbucht ist, der irrt sich gewaltig. Dank den elektronischen Clearing-Methoden ist dies alles heute viel einfacher geworden – und es funktioniert.

Nachdem dies gesagt ist, sei anzufügen, dass der ISA-CASINOS kein Fall bekannt ist, bei welchem ein Spieler Probleme hatte, sein Geld aus seiner elektronischen Brieftasche zu erhalten. Ebenfalls sind keine Fälle bekannt, in denen Bank-Einzahlungen zurückgewiesen wurden – auch in Ländern, in denen das Online Glücksspiel offiziell eigentlich nicht gestattet ist, verbuchen die Banken diskussionslos eventuelle Spielgewinne, ohne eine Frage zu stellen.

Lesen sie im letzten Teil: Der Streit zwischen der USA und Antigua