Internet-Casinos und Internet-Sportwetten ein Milliarden Geschäft – Einblicke in das Online Casinogeschäft (Teil 2)

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
E-Mail: info@isa-guide.de


ISA-CASINOS wird vom 4. bis zum 14. November Antigua besuchen und direkt vor Ort recherchieren, um mehr über die Hintergründe der Online Casinos zu erfahren. Der Chef des Online Casinos Global Player, Giancarlo Bettini, wird uns vor Ort alles zeigen und Rede und Antwort stehen. Bereits in den ersten Telefonaten, die wir mit Giancarlo Bettini führten, zeigte er sich offen.
Wir stellten ihm u.a. die Frage: „Was unterscheidet Sie von den anderen Online Casinos, die hier keine zugelassene Lizenz besitzen und deswegen als illegal eingestuft sind?“

CEO G. BettiniGiancarlo Bettini: Die Rechtssprechung der einzelnen Länder ist uns bekannt und wir richten uns auch danach. Sie werden keinerlei Werbung finden, die diese Länder betrifft. Unser Grundsatz lautet trotz dieser rechtlichen Lage in den verschiedenen Ländern, dass wir ehrlich, seriös, transparent und offen sein müssen – nur dann hat unser Geschäft längerfristig eine solide Basis. „Grenzen Sie sich schon beim Start Ihres Geschäfts, vor allem aber in der Wachstumsphase ständig und laufend von den vielen schwarzen Schafen dieser Branche ordentlich ab. Zeigen Sie Transparenz, Pressearbeit und gestatten Sie jederzeit Besuche in den Büros und den anderen Räumen. Dieses ist bei uns immer möglich.“

Global Player hatte als erstes Online-Casino die Französischen Regeln mit Teilung der Einsätze bei Zero.

Ein bekannter Online-Casino-Spezialist (Paroli.de) besuchte bereits Antigua, um im Auftrag deutscher Casino-Fachzeitschriften zu recherchieren.

Der Casino-Journalist berichtete unter anderem: Der Chef des Online Casinos, Giancarlo Bettini, ließ sich in seinem Büro bereitwillig über die Schulter schauen. Bettini: „Wir haben nichts zu verbergen.“ Tatsächlich durfte ich mir alles ansehen und mit den Spezialisten des Teams sprechen. Abgesehen von einigen geheimen Zahlen bekam ich zu allen Fragen bereitwillig Auskunft. Die Server stehen übrigens bei Cable & Wireless. Besonders interessant fand ich die Informationen, wie die Gewinnauszahlungen ablaufen.

„Welche Tricks von Online Casinos angewendet werden“

Weltweit boomt das Glücksspiel im Internet – doch Vorsicht ist geboten. Stuttgarter Zeitung: „Bewusste Irreführung“ wirft Peter Wolf, Geschäftsführer der Baden-Württembergischen Spielbanken, einem virtuellen Anbieter vor, der sich als „Spielcasino Stuttgart“ ausgibt, aber seinen Sitz in der Karibik hat.

Wolf warnt: „Das Spiel dort ist illegal.“ Die Sehenswürdigkeiten von Stuttgart, die auf der Internetseite der Online-Spielbank schön bunt erscheinen, sind echt – der Text darunter aber ist frei erfunden. „Internet-Casino der Stadt Stuttgart“ heißt es keck, als habe OB Wolfgang Schuster heimlich eine städtische Spielbank eröffnet. Der „lizenzierte Spielbetrieb“, so wird auf der Internetseite behauptet, erfolge im „Verbund der deutschen Spielbanken“. Auch diesen Verbund gibt es nicht. „Dies ist eine von vielen Ungereimtheiten“, klagt Wolf. Mit den Chefs anderer Spielbanken will Wolf nun rechtliche Schritte prüfen, ist aber skeptisch, ob sich dieser Aufwand überhaupt lohnt: „Es dürfte schwer sein, in der Karibik die Verantwortlichen aufzufinden.“ Sitz der meisten Internetcasinos ist oft in Karibikstaaten wie z.B. die Niederländischen Antillen und Antigua. Dort sind die Spielbanklizenzen preiswert und die Auflagen nahezu unerheblich.

Wer sein Glück beim Spiel versuchen will, braucht dafür also keine Krawatte und keine besonderen Umgangsformen mehr. Weltweit locken über 1500 Webseiten die User an den virtuellen Spieltisch. Im Netz machen die Casinos mit viel Werbung auf sich aufmerksam – aber auch in vielen Zeitschriften, die ungeniert selbst in den Casinos in Europa ihr „kostenloses Dasein“ fristen und dort ungestört ihre Online Casinos bewerben dürfen. Einerseits wird jeder Link von Anwälten drastisch verfolgt und abgemahnt, andererseits dürfen Printmedien mit aggressiver Werbung für das Online Gambling in den europäischen Spielbanken/Casinos ausgelegt werden. Welch ein Widerspruch! Weitere Anbieter senden E-Mails mit aggressiver Direktwerbung direkt ins E-Mail Postfach, andere direkt in den Briefkasten. Alles aber kein Problem, denn die Post verdient mit diesen Werbesendungen ein schönes Sümmchen. Auch kein Widerspruch des Werbeverbotes von Online Gambling Angeboten?

Die immer stärker bzw. beliebter werdenden „Internetcasinos und Sportwetten“, haben schon begonnen, dem staatlichen Monopol gefährlich zu werden. In einer Krisensitzung im österreichischen Bundesministerium für Finanzen wurde angeregt, einen regelmäßigen „Warndienst“ herauszugeben.

Die „Warnung“ vor Online-Casinos

„Der Casino-Club ist gemäß Angaben der Betreiber durch die Regierung von Curacao auf den niederländischen Antillen staatlich lizenziert, der Server ist ebenfalls dort registriert. Weitere Recherchen der AK ergaben, dass auch in Deutschland Ansprechpersonen zu finden sind. In Österreich besteht nach wie vor ein gesetzliches Glücksspielmonopol. Glückspiele dürfen nur von konzessionierten Unternehmen durchgeführt werden, wobei sie ihren Sitz im Inland haben müssen. Und auch die Teilnahme an ausländischen Glücksspielen ist verboten, wenn die erforderlichen Spieleinsätze vom Inland aus geleistet werden. Seit Ende 2003 ist auch die Bewerbung von ausländischen Glücksspielen strafbar.

Das bedeutet, dass in Medien nicht für ausländische Gewinnspiele geworben werden darf, deshalb ist der Casino-Club offensichtlich auf das Direktmailing ausgewichen. Die AK hat bereits das Finanzministerium über den Casinoclub informiert und ersucht, die Angelegenheit zu überprüfen und allenfalls ein Strafverfahren einzuleiten“.

Quelle: Verbraucherschutz – Warndienst der österreichischen Arbeiterkammer (AK).

Es ist daher illegal, in Österreich Werbung zu machen bzw. Österreicher online spielen zu lassen, wenn Sie z.B. Ihre Casinolizenz auf Antigua, Curacao (Niederländische Antillen) oder in der Steueroase Gibraltar erworben haben. Österreicher spielen daher z.B. auch nicht in den Online-Casinos der „Betandwin“, die dürfen nur an den Sportwetten teilnehmen: Der Betreiber von Betandwin, die BAW International Ltd., verfügt über europäische Sportwetten- und Casinolizenzen unter der ständigen behördlichen Aufsicht der Regierung von Gibraltar.

Ist die Software erst einmal bei dem Spieler angekommen ist der Rest ein Kinderspiel. Die Spieler müssen meist eine spezielle Software des Unternehmens installieren. Gezahlt wird mit der so genannten Pay Karte die als eine Art Kreditkarte funktioniert.

Sammelklage in Millionenhöhe gegen Suchmaschinen, darunter Google und Yahoo

Da im US-Bundesstaat Kalifornien das Glücksspiel per Gesetz verboten ist, reichte der Staat Kalifornien eine Sammelklage in Millionenhöhe gegen Suchmaschinen, darunter Google und Yahoo, ein. Der Grund: Suchmaschinen ermöglichen, so die Kläger, kalifornischen Einwohnern Online-Casinos über das Internet zu finden. Überdies seien Casinos auf den Seiten der Suchmaschinen direkt beworben worden. Die kalifornische Regierung verlangt von den Betreibern der Suchmaschinen jenen Betrag, den diese über das Bewerben von Online-Casinos illegal eingefahren hätten. Bei diesen – so die klagende Partei – widerrechtlichen Gewinnen soll es sich um Beträge in Millionenhöhe handeln.

Ein schwerer Schlag gegen Glücksspielmonopole ist zweifellos das berühmte „Gambelli-Urteil“

Achtung, das „Gambelli-Urteil“ ist kein Freibrief, denn Casinospiele sind damit nicht gemeint, sondern Sportwetten. Deutschen ist grundsätzlich weiterhin verboten, Spieleinsätze von Deutschland aus an ausländische Casinobetreiber zu überweisen.

Zum interessanten Rechtsstreit rund um die Marke „Lotto“ siehe hier.

Fest im Clinch mit Online-Casinos liegt auch die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK). Aus einem Text zu Fragen des illegalen Bewerbens ausländischer Online-Casinos in der Schweiz:

Wie viele andere Online-Kasinos ist auch der „Casino Club“ im Besitz einer staatlichen Lizenz der Regierung von Curaçao, die zum Betreiben eines Online-Casinos auf der ganzen Welt berechtigt. Die Server stehen in Kanada, der Firmensitz befindet sich auf Curaçao (Karibik), „Marc West“ ist gebürtiger Deutscher, in Antigua (Karibik) angemeldet, die Spiel-Software-Herstellerin in Schweden, die Werbefirma in den USA, gedruckt wird in Italien und die Zugangs-Software verschicken Holländer.

Die Werbeaktion wurde von der amerikanischen Werbe-Agentur des „Casino Clubs“ in Auftrag gegeben und von deren eigenem privatem Kurierdienst in der Schweiz ausgeführt. Internationale Beteiligungs-Gesellschaften wie „Casinos International Inc.“, die den „Casino Club“ betreiben, machen ausgiebig Gebrauch von den Möglichkeiten des Internets und der globalisierten, digitalen Wirtschaft. Dazu gehört die bevorzugte Wahl von Offshore-Staaten, die sich meist durch sehr lasche Finanzgesetze auszeichnen und Online-Kasino-Betreiber mit sehr tiefen Steuern und billigen Spiel-Lizenzen anlocken.

Lesen sie dazu das Interview mit Jürgen Wagentrotz das ISA-CASINOS führte.

Weitere Rechtsfragen siehe auch Internetseite der ESBK sowie interessantes Urteil zur oft fehlenden Telefonnummer im Impressum einschlägiger Websites, hier klicken.

Wo die Gewinner und die Verlierer sitzen

Milliardengeschäft Online – Gambling: mit neuen Internet-Spielen wird auch Casinos Austria Chef Leo Wallner massiv gewinnen.

Der Ausbau der Internet-Spieleplattform win2day.at und die neue TV-Nummernlotterie „ToiToiToi“ haben den Österreichischen Lotterien im konjunkturschwachen Jahr 2003 zu einem weiteren Rekordumsatz verholfen.

Heuer sollen ein automatenähnliches Video-Lotteriespiel – der erste Terminal steht bereits im Tiroler Tourismusort Mayrhofen – und die Länder übergreifende Lotterie „Euromillion“ eingeführt werden. Der Umsatz könnte 2004 um 8,9 Prozent auf 1,47 Mrd. Euro steigen, prognostizierte Lotterie-Vorstand Leo Wallner.

Klagen gegen das Glücksspielmonopol: Diverse Hoteliers ebenso chancenlos wie „Admiral Sportwetten“ oder „Betandwin“
Die Tageszeitung „Die Presse“ berichtete: „Drei Jahre lang hat der Glücksspielkonzern Novomatic vor Verfassungs- und Europäischem Gerichtshof gegen das Monopol der Casinos Austria (Casag) gekämpft. Vergebens. Zwei Hoteliers läuten nun die nächste Runde ein: Sie wollen nicht akzeptieren, dass zwölf Kasino-Lizenzen in der Hand eines Anbieters sind. Die Höchstgerichte argumentieren indes mit der Sicherung der Steuereinnahmen und dem Kampf gegen Spielsucht und Geldwäsche, die das Monopol rechtfertigen.“

Zum Vorstoß der Hoteliers und Fremdenverkehrsgemeinden hier klicken sowie Admiral Sportwetten & Novomatic.

Casino Austria Rechtsexperte Dietmar Hoscher kann einer Freigabe des österreichischen Glücksspielmonopols nichts abgewinnen: „Es spricht viel für ein Monopolsystem, nicht zuletzt ordnungspolitische Gründe“, sagte Hoscher, der auch Tourismussprecher für die SPÖ ist. Deshalb sei die Vergabe von Glücksspielkonzessionen praktisch in allen Ländern staatlich geregelt. Im Sommer 2004 hatten sich zwei Hoteliers bei einer Pressekonferenz in Wien für eine Abschaffung des Glücksspielmonopols oder zumindest eine Ausweitung der bestehenden zwölf Konzessionen ausgesprochen, die alle die Casinos Austria inne haben. Hoscher verwies darauf, dass die Vergabe von Glücksspielkonzessionen dem Finanzminister obliegt, nicht den Casinos. Hoscher sprach von „Partikularinteressen“, die keineswegs repräsentativ seien für die gesamte Tourismuswirtschaft.

Für ihn ist das Glücksspielgesetz von 1989 keineswegs „veraltet“, wie ein Anwalt der Hoteliers heute erklärte. Vielmehr diene das österreichische Modell weltweit als Vorbild. Das Gesetz sei wiederholt novelliert worden – zuletzt im Dezember 2003 – und es gebe seines Wissens aktuell „keine Bestrebungen für eine Überarbeitung“, so Hoscher.

Das Glücksspielgesetz sei „aus guten Gründen“ gegen eine Liberalisierung der Konzessionsvergabe, so Hoscher, „das geht von Geldwäsche bis zur Spielsucht“. Ein rein wettbewerbsorientiertes System könne darauf zwangsläufig weniger Rücksicht nehmen. „Niemand wird in einem Hotel-Casino einen Einkommensnachweis verlangen, wie wir das tun“, so Hoscher. Casinos-Austria-Vizegeneral Mezgolits verteidigte in verschiedenen Medien das geltende Glücksspielmonopol, das dem Staat hohe Einnahmen und den Kunden Top-Standards garantiere. So seien 400 Glücksspielsüchtige gesperrt. „Ich glaube nicht, dass das in anderen Etablissements so gehandhabt wird“, spielte Mezgolits auf illegale Spieltempel an. In den letzten Monaten wurden in Tirol von den Behörden geschätzte 25 Spielclubs dichtgemacht. Der angekündigten Verfassungsklage von Hoteliers gegen das Casino-Monopol gibt Mezgolits kaum eine Chance. In Österreich seien von den Höchstrichtern bereits drei ähnliche Klagen – darunter von Admiral und Betandwin – abgeschmettert worden, beim Europäischen Gerichtshof zwei.

Interessant zum Thema Glücksspielmonopol / Angstgegner Online – Anbieter u.a. ein Artikel auf Futurezone.

Achtung: „Sportwetten“ fallen nicht unter das Glücksspielmonopol, die so genannten Buchmacherkonzessionen werden von den Landesbehörden erteilt.

Mitgewinner des Booms im Online-Gambling sind die Lizenzgeber aus der Softwarebranche: Microgaming, Boss Media, Playtech & Co – ganz so rund läuft es aber auch nicht immer, bei Boss Media z.B. gibt es keine Dividende

Lesen Sie im dritten Teil: „Verbindungen des Online Gamblings und Aktuelles aus der Branche“

Aus folgenen zusätzlichen Quellen wurde dies Serie zusammgestellt: Spielbank Stuttgart, ESBK Schweiz, Paroli.de, Stuttgarter Zeitung, Casinos Austria AG, investment-update.