Schweizer Casinos: Der Spielbankenbericht liegt beim Bundesrat

Ein brisantes Dossier liegt derzeit beim Bundesrat. Es handelt sich um den Bericht zu den Schweizer Casino-Konzessionen, den die Eidgenössische Spielbankenkommission dem Justiz- und Polizeidepartement übergeben hat, damit er vom Gesamtbundesrat behandelt wird. Die Beratung dürfte «in den nächsten Wochen» geschehen, heisst es bei der Spielbankenkommission. Ein Datum sei noch nicht fixiert.

Derzeit ist der Bundesrat noch durch die Thematik des Bankgeheimnisses absorbiert. Aber innenpolitisch birgt auch der Spielbankenbericht Sprengstoff. Es geht nämlich darum, ob neue Casino-Konzessionen vergeben werden sollen – namentlich für die Stadt Zürich. Das ginge auf Kosten der Nachbarkantone. So warnte Peter Probst, VR-Präsident der Spielbank Baden AG, im Gespräch mit dem Anleger-Magazin Stocks: «Würde dereinst ein Casino in Zürich eröffnet, bedeutete dies für das Grand Casino Baden eine Umsatzeinbusse von rund 50 Prozent. Ähnlich wären die weiteren drei um Zürich situierten Casinos Luzern, Pfäffikon SZ und Schaffhausen betroffen.»

Derzeit gibt es gleich zwei Zürcher Casino-Projekte: eines von Escor für die «Alte Börse» nahe des Paradeplatzes und ein zweites vom Zürcher Flughafenbetreiber Unique im Erdgeschoss von Parkhaus 1. Risikofreudige Anleger setzen auf Escor, deren Aktienkurs bei einem positiven Entscheid massiv zulegen würde. Die Unique-Aktie dagegen verdient selbst bei einem Zuschlag nur ein Halten.