Casinoboom in Liechtenstein – wie geht es weiter?

Nach Eröffnung des sechsten Casinos sind bereits zwei weitere in Planung

Nachdem diese Woche, mit dem Casino Maximus in Schaan, das sechste Casino im kleinen Fürstentum Liechtenstein eröffnete, nähert sich das Casino/Einwohner Verhältnis langsam Glücksspielmetropolen wie Las Vegas und Macau an. Mit den weiteren geplanten Casinos wird es dieses im Mittel sogar noch übersteigen.

Während die IG Volksmeinung auf die Folgen des Glücksspiels hinweist und versucht mit einer Verfassungsinitiative einen sofortigen Konzessionierungsstopp zu erzielen, konnten die bisherigen fünf Casinos im vergangenen Jahr einen Bruttospielertrag von knapp 82 Millionen Franken einspielen. Davon gingen 28,2 Millionen Franken als Spielbankenabgabe und eine Millionen Franken als Aufsichtsgaben in die Staatskasse.

Deutlich höherer BSE als erwartet

Ging die Regierung vor Öffnung des Marktes noch von einem möglichen Bruttospielertrag in Höhe von etwa 20 Millionen Franken aus, erwartet man inzwischen für das laufende Jahr eher 100 Millionen Franken. Zumal die beiden letzten Jahre, Corona bedingt, nur mäßig belastbare Zahlen lieferten. Die Betreiber sehen auch hier noch Wachstumspotential für bestehende, aber auch für neue Casinos und schätzen das ein BSE von 150 bis 200 Millionen Franken durchaus realistisch wäre.

Wie wird es weitergehen?

Noch scheint der Casinoboom ungebrochen: aktuell liegen noch zwei weitere Zulassungsgesuche beim Amt für Volkswirtschaft. So möchte die LV Investments AG in Eschen ein Casino eröffnen und die Bestwin AG das Plaza-Casino in Schaan.

Leichter wird es für die neuen Casinos sicher nicht. Nachdem die Regierung zuerst die Zulassungsbedingungen verschärft hatte, wurden mit einer Änderung der Spielbankenverordnung zum Januar diesen Jahres, die Progressionssätze für die Geldspielabgabe angehoben. Außerdem müssen Casinos zukünftig auf 15 Spielautomaten mindestens ein Tischspiel anbieten.