Verbietet Argentinien Online Glücksspiele?

Von Philip J. Witowski

Die argentinische Provinz Buenos Aires hat ein Gesetz vorgestellt, durch welches alle Arten von Glücksspiel im Rahmen einer Telekommunikationsverbindung abgewickelt werden, verboten werden sollen. Dazu zählen unter anderem das Glücksspiel im Internet und das Glückspiel über Handys.

Wenn das Gesetz in Kraft treten sollte, müssten die Anbieter von Telekommunikationsdienstleistungen den Zugang zu allen Seiten, welche Glücksspiele anbieten, verbieten. Jeder Anbieter, welcher den Zugriff auf diese Seiten nicht blockiert, müsste eine Strafe zahlen, welche dem 10 bzw. 20-fachen der Einsätze in der Region Buenos Aires entsprechen würde.

Die Volksvertreterin Liliana Piani, die Politikerin, welche dieses Gesetz unterstützt. argumentierte, daß das Verbot von Online Glücksspiel unbedingt notwendig wäre, damit der Staat die volle Kontrolle über die Glücksspielaktivitäten im Internet hat. Piani sagte unter anderem, daß Sie der Meinung wäre, daß einige der Grundwerte gefährdet wären, wie z.B. die öffentliche Gesundheit, die öffentliche Ordnung und der Schutz von Minderheiten.

Sie wies darauf hin, daß die argentinische Regierung sich nicht wirklich mit den Problemen, welche durch diese Form des Glücksspiels entstehen, beschäftigen würde. Sie sagte außerdem, daß die wichtigen Punkte ihres Gesetzes bei den aktuellen Glücksspielgesetzen nicht berücksichtigt worden wären.

Im Grunde handelt es sich hier um eine weitere Art der Diskussion zum Thema: Verbot oder Regulierung. Reguliert wird dort, wo Gesetze existieren, welche versuchen die Balance zwischen dem Schutz der Öffentlichkeit vor gefährlichen bzw. betrügerischen Aktivitäten und den Bedürfnissen der freien Marktwirtschaft, aufrecht zu erhalten.

Ein Verbot hingegen führt dazu, daß alle Aktivitäten welche in Beziehung zu Online Glücksspiel stehen verboten sind und als Verbrechen behandelt werden. Das hat die unerwünschte Konsequenz, daß für diese speziellen Aktivitäten ein florierender Schwarzmarkt entwickeln wird.

Das beste Beispiel für diese Vorgehensweise ist der Ausschluss von Online Casinos wie z.B. PartyCasinos und 888 Casino aus dem US-Markt. Beide Unternehmen sind bei der Londoner Börse öffentlich gelistet und werden deshalb scharf reguliert und konstant überwacht, um den Spielern eine faire und sichere Standards garantieren zu können. Der Unlawful Internet Gambling Enforcement Act (UIGEA) zwang die beiden Firmen sich aus dem US-Markt zurück zu ziehen. Durch den Rückzug der beiden Firmen aus dem US-Markt entstand eine Lücke, welche durch Anbieter gefüllt wurde, die weder reguliert werden, noch lizenziert sind. Ironischerweise sind die amerikanischen Spieler nun weniger geschützt, als vor dem Inkrafttreten des UIGEA.

Das Verbot von regulierten Online Casinos führt dazu, daß Anbieter, welche nicht reguliert werden und keiner Kontrolle unterliegen, die entstehende Lücke füllen. Die Kunden sind nicht länger gegen betrügerische Anbieter geschützt und es kann langfristig nicht garantiert werden, daß die Spiele fair bleiben. Letztendlich muss man dann bei Anbietern spielen, welche nicht auf Sicherheit überprüft wurden und wo es keine Einflussmöglichkeit auf die Entscheidungen und Vorgehensweisen der Anbieter gibt.

Im Gegensatz zu den USA, hat England entschieden das Online Glücksspiel zu regulieren. Regulierung ist der einzige intelligente und verantwortungsvolle Weg um sicher zu stellen, daß die Anbieter Verantwortung übernehmen müssen. Ein Verbot hält verantwortungsvolle Anbieter nur davon ab ihre Geschäfte abzuwickeln und ermöglicht es Mitbewerbern mit einem weniger moralischen Ansatz ihren Weg zu gehen und ihre Geschäfte ungestört anzubieten.

Ein Verbot konnte im Jahr 1920 die Amerikaner nicht davon abhalten Alkohol zu trinken und die UIGEA wird es nicht schaffen die Amerikaner vom Online Glücksspiel abzuhalten. Es scheint mal wieder so, als wäre das einzige was uns die Geschichte lehrt, die Tatsache ist, daß wir die gleichen Fehler immer wieder machen.