Glückssträhne für Bad Füssinger Spielbank

Bruttospielertrag steigt um 2,42 Prozent auf 8,77 Millionen Euro – Kurort bekommt davon Anteil von 1,316 Millionen

von Bettina Durner.
Bad Füssing. Steigende Besucherzahlen, steigende Erträge – in der Spielbank Bad Füssing ist es im vergangenen Jahr rund gelaufen. Der Bruttospielertrag stieg um 2,42 Prozent auf 8,77 Millionen Euro. Das freut auch die Gemeinde. Sie bekommt davon 15 Prozent, rund 1,316 Millionen Euro.

»Wir sind sehr zufrieden«, kann da das Fazit von Spielbankdirektor Endre Harmath nur lauten. Vor allem, wenn er auf das Jahr 2005 zurückblickt, in dem das Casino 4000 Besucher verloren hatte und der Bruttospielertrag um 7,26 Prozent gesunken war. Immer weniger Besucher waren damals zum großen Spiel, also zu Roulette, Poker und Black Jack gekommen. Das hat sich im vergangenen Jahr stabilisiert, es kamen um 299 Besucher oder 0,56 Prozent mehr. Insgesamt 54 019 Besucher nahmen an den Spieltischen Platz.

»Angebot erweitert«, darin sieht Harmath einen Grund für die guten Zahlen. Denn in Bad Füssing gibt es mittlerweile Bavarian-Stud-Poker, das gegen die Bank gespielt wird. Außerdem einen zweiten Black-Jack-Tisch, drei Tische für französisches Roulette und zwei für amerikanisches sowie Seven-Card-Stud-Poker. Neu ist das Kartenspiel Texas-Hold’em, die angeblich populärste Form des Pokerns. Der Bruttospielertrag beim Großen Spiel liegt 2006 bei 2,185 Millionen Euro, das ist nahezu der gleiche Ertrag wie 2005, lediglich um 1980 Euro oder 0,09 Prozent weniger.

Größtes Plus gibt esbeim Automaten-Spiel

Das größte Plus zeichnet sich bei den Automaten ab. Hier haben 2006 um 5,59 Prozent mehr Menschen ihr Glück gesucht. Es waren 62 202. Der Bruttospielertrag liegt bei 6,59 Millionen Euro, da sind 209 366 mehr als 2005. Grade beim Automatenspiel hatte Harmath Anfang 2006 über die neue Konkurrenz in Schärding, das Win-Win-Casino, geklagt. »Die erste Neugierde ist vorbei, auf Dauer haben wir keine Spieler verloren«, meint Harmath jetzt. Außerdem investiere die Bad Füssinger Spielbank laufend in neue und attraktive Automaten, momentan sind es 90. Und dieses Engagement »honorieren uns die Gäste, wir bleiben im Gespräch«, sieht Harmath die Spielbank auf dem richtigen Weg.

Großes und kleines Spiel zusammen haben 116 221 Besucher ins Casino gebracht, das sind um 3,19 Prozent mehr als 2005. »Natürlich haben wir auch von dem Gästeplus im Kurort profitiert«, weiß Harmath. Denn diese Zahl ist um 2,6 Prozent auf 253 000 gestiegen. Und die Kurgäste machen beim großen Spiel rund 18 Prozent der Besucher und beim kleinen Spiel rund ein Drittel aus. Der Bruttospielertrag insgesamt lag bei 8,77 Millionen Euro, ein Plus von 2,42 Prozent, das allein durch das kleine Spiel erzielt wurde.

Und darüber freuen sich sowohl Freistaat als auch Gemeinde. Denn der eine bekommt 50 Prozent Spielbankabgabe (4,387 Millionen Euro), die andere 15 Prozent beziehungsweise 1,316 Millionen. Das entspricht in etwa dem Kulturetat eines Jahres.

Mehr Kontrolle – mehr Personal

Für eines muss sich das Casino rüsten: Ab 1. März werden auch Besucher des kleinen Spiels kontrolliert. »Aber nicht so aufwändig wie für das große Spiel«, sagt Harmath. Trotzdem braucht es mehr Personal. Insgesamt 79 Mitarbeiter ohne Restaurant- und Reinigungspersonal gibt es im Casino, das lediglich acht Tage im Jahr geschlossen hat und Öffnungszeiten von zwölf bis zwei Uhr, freitags und samstags bis drei Uhr.

Was im Vergleich der neun bayerischen Casinos auffällt: Nur Bad Füssing und Bad Wiessee haben Plus beim Ertrag gemacht. In Bad Wiessee allerdings auch damit begründet, dass es dort seit April eine »Winner’s Lounge« gibt mit einem exklusiven Ambiente, in dem die Besucher Comedy, Kabarett und Musik vom Feinsten erleben. »Dazu haben wir gar nicht die räumlichen Möglichkeiten«, winkt Harmath ab.

Ihren sechsten Platz in Bayern hat die Bad Füssinger Spielbank auch 2006 gehalten und Finanzstaatssekretär Franz Meyer zeigt sich »sehr zufrieden mit dem Casino in Bad Füssing«. Die bayerischen Spielbanken in Garmisch-Partenkirchen, Bad Kissingen, Lindau, Bad Reichenhall, Bad Wiessee, Bad Füssing, Bad Kötzting, Feuchtwangen und Bad Steben brachten insgesamt einen Ertrag von knapp 128 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von rund drei Prozent.

Lokalteil Pocking: http://www. pnp. de/pocking