Deutsche fürchten Millionen-Klage der Casinos Austria

Der Staatsvertrag der deutschen Bundesländer, der weitreichende Einschränkungen für Glücksspielkonzerne im Internetgeschäft vorsehen soll, befindet sich in der finalen Phase. Noch im Dezember wollen die Ministerpräsidenten ihre Unterschriften daruntersetzen.Doch die Bedenken finanzieller Natur sind in einigen Ländern erheblich: Vor allem Niedersachsen, wo die Casinos Austria seit Ende 2004 zehn Spielbanken betreiben, hat Angst vor Millionen-Klagen. Denn Teil des Kaufvertrages war es damals, dass die Österreicher in den Spielbanken auch ihre Internet-Plattform www.win2day.at anbieten dürfen. Beim Wegfall dieser Möglichkeit sei vertraglich eine Schadenersatzzahlung der Casinos gegen das Land in der Höhe von 7,6 Millionen Euro vereinbart worden. Das bestätigte der Sprecher des niedersächsischen Finanzministers Hartmut Möllring gegenüber dem WirtschaftsBlatt. Insgesamt befürchtet Möllring sogar Schadenersatzzahlungen in der Höhe von 40 Millionen Euro.

Casag-Hoffnungsmarkt

Für die Casinos war der Kauf der niedersächsischen Spielbanken der grösste Expansionsschritt in der Geschichte. Insgesamt flossen dabei 90,6 Millionen Euro in die Kassen des Landes Niedersachsen. In den Folgejahren wollten die Casinos Austria weitere 40 Millionen Euro in den Ausbau der Spielstätten stecken. 2003/04 – dem Jahr, in dem zuletzt Zahlen ausgewiesen wurden – erzielten die zehn Spielbanken einen Umsatz von 108 Millionen Euro. Besonderer Turbo hätte das Internetgeschäft sein sollen: In Österreich, wo so viele Menschen wie in Niedersachsen wohnen, erzielen die Casinos Austria heuer damit 750 Millionen Euro. Ähnliches Potenzial hatte man sich von Niedersachsen erhofft.Bei den Casinos war am Freitag niemand für eine Stellungnahme erreichbar. (akr)

Angelika Kramer