Keine sexistische Werbung fürs Casino Baden

Die leicht bekleidete Frau, die auf einem aufblasbaren Delphin reitet und für das Grand Casino Baden AG wirbt, verschwindet von den Plakatwänden. Die Casinoführung zieht das Plakat mit dem als sexistisch kritisierten Sujet zurück.

Der Rückzug erfolge freiwillig, sagte Detlef Brose, Geschäftsführer der Spielcasino Baden AG, in einem Interview mit dem Regionaljournal Aargau/Solothurn von Radio DRS. Die diesjährige Werbekampagne sei bereits gelaufen und nächstes Jahr werde das kritisierte Sujet nicht mehr verwendet.

Das Grand Casino folgt damit einer Empfehlung der Schweizerischen Lauterkeitskommission. Diese hatte nach einer Klage das Plakat als «sexistisch und herabwürdigend» taxiert. Diese Einschätzung könne in der Chefetage der Grandcasino Baden zwar nicht geteilt werden, betonte Brose. Auf einen Rekurs werde jedoch verzichtet.

Die Werbekampagne mit dem Titel «Baden im Glück» will die Grandcasiono Baden auch im nächsten Jahr weiterführen. Nach Brose soll dabei erneut «Lifestyle» gezeigt werden. Das könnten sowohl leicht bekleidete Männer als auch Frauen sein. Man werde aber zurückhaltender sein und auf «zweideutige Sujets» verzichten.

Die Aargauer SP-Nationalrätin Doris Stump zeigte sich auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA erfreut von der Reaktion der Spielcasino Baden. Stump hatte sich im Juni im Nationalrat für ein gesamtschweizerisches Verbot von sexistischer und herabwürdigender Werbung auf öffentlich einsehbarem Grund eingesetzt.

Von einem generellen Verbot will der Bundesrat allerdings nichts wissen. Die Landesregierung lehne den Vorstoss ab, sagte Stump. Der Bundesrat sei der Meinung, dass sich die Lauterkeitskommission bewährt habe.

Die Werbekampagene der Stadtcasino Baden sei jedoch gerade ein Beispiel dafür, wie unwirksam eine Klage sei. Bis die Lauterkeitskommission entschieden habe, sei eine Kampagne meist schon gelaufen.