Der Fall im Überblick
Die beiden Beschuldigten betrieben das Online-Casino „Crésus“ über Gesellschaften in Curaçao und Zypern, ohne eine ministerielle Zulassung für den französischen Markt. Mehr als 98% der Kundschaft kam nach Angaben der Staatsanwaltschaft aus Frankreich.
Die Staatsanwaltschaft schätzt das Geschäftsvolumen - gerechnet von 2021 bis heute - auf annähernd eine Milliarde Euro.
Ermittlungen und Vorgehen
Die Ermittlungen dauerten über ein Jahr. Im Juli 2024 wurde eine Untersuchung eingeleitet, nachdem die französische Glücksspielaufsicht Autorité nationale des jeux (ANJ) den Betrieb angezeigt hatte. Es folgten, im Rahmen einer Kooperation zwischen nationalen und europäischen Behörden, Beschlagnahmungen von Bankkonten in Zypern.
Zusätzlich wurden vier weitere illegale Casinos identifiziert, darunter „Jackpot Bob“, „Lucky 8“, „Casino-Privé“ und „Olympecasino“.
Rechtslage und Anklagen
Die beiden Männer werden unter anderem beschuldigt wegen:
- Betrieb eines Glücksspiels ohne Zulassung („offre illicite de jeux d’argent et de hasard“) – bis zu 3 Jahre Haft und 90.000 € Geldstrafe.
- Beteiligung an einer kriminellen Bande und Geldwäsche – bis zu 10 Jahre Haft und 750.000 € Geldstrafe oder die Hälfte des Wertes der gewaschenen Vermögenswerte.
- Werbung für Glücksspiel ohne Lizenz – bis zu 10 Jahre Haft und 100.000 € Geldstrafe.
Bedeutung für den Markt
Der Fall zeigt, wie grenzüberschreitendes illegales Online-Glücksspiel trotz bestehender Lizenzsysteme florieren kann. Die französischen Behörden betonen, das die ANJ regelmäßig illegale Glücksspiel Angebote sperren lässt, diese aber häufig schnell unter anderem Namen wieder erreichbar sind.