Kolumbiens Blaupause: Wie sich das Land zum regulierten Glücksspiel-Vorbild Lateinamerikas entwickelt

Kolumbien hat sich still und leise zu einem der stabilsten und bestregulierten Glücksspielmärkte in ganz Lateinamerika entwickelt. Während andere Länder noch nach Wegen suchen, hat Kolumbien bereits Fakten geschaffen. Dreh- und Angelpunkt ist die Aufsichtsbehörde Coljuegos, die seit ihrer Gründung 2011 einen klaren Rechtsrahmen durchsetzt, der konsequent auf Transparenz, Spielerschutz und die Abwehr von Geldwäsche setzt.

Der eigentliche Wendepunkt kam 2016 mit dem Gesetz 4002, das Online-Glücksspiel erstmals vollständig legalisierte. Die Regeln für Betreiber sind seitdem klar und streng: Eine Lizenz von Coljuegos ist Pflicht, der Betrieb muss über die kolumbianische Domain ".co" laufen und harte KYC- (Know Your Customer) sowie AML-Richtlinien (Anti-Money Laundering) sind zu erfüllen.

Der Erfolg dieses Modells ist messbar: Offizielle Zahlen zeigen für 2024 einen Bruttospielertrag (GGR) von rund 1,3 Milliarden US-Dollar.

Angetrieben wird dieses beeindruckende Wachstum vor allem durch die enorme Beliebtheit von Sportwetten. Sie machen aktuell etwa zwei Drittel aller Einnahmen aus. Befeuert wird der Boom durch die hohe Smartphone-Dichte im Land und die wachsende Akzeptanz digitaler Zahlungsmethoden – eine perfekte Kombination, besonders für Live-Fußballwetten.

Die Regierung hat die Bedeutung des Sektors ebenfalls erkannt. Anfang 2025 kündigte sie eine befristete Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf Spielereinzahlungen an. Diese Maßnahme, die bis Ende des Jahres gelten soll, wird gezielt eingesetzt, um zusätzliche Einnahmen für soziale Projekte zu generieren.

Mit diesem ausgereiften Lizenzsystem ist Kolumbien zur Blaupause für die gesamte Region geworden. Andere Länder – allen voran der Gigant Brasilien, der seinen eigenen Markt 2023 öffnete – beobachten sehr aufmerksam, wie Kolumbien es schafft, ein stabiles Marktwachstum mit transparenter Regulierung zu vereinen.

Quelle: Coljuegos (Informes Estadísticos 2024)