Offener Diskurs und klare Regulierung statt Verbote: WestLotto hat sich in der Diskussion um glücksspielähnliche Elemente im Gaming erneut klar positioniert und die Wichtigkeit eines übergreifenden Austausches von Politik, Verbraucherschützern und Anbietern sowie Forschung und Rechtswissenschaft unterstrichen. „Wir führen keinen Kampf gegen Lootboxen“, sagte Axel Weber, verantwortlich für den Bereich Responsible Gaming bei WestLotto bei einem Webinar des Behördenspiegels. „Wir wollen dafür sorgen, dass volljährige Spieler ihre freie Entscheidung für oder gegen Glücksspiel treffen können – ohne im Jugendalter bereits durch glückspielähnliche Elemente in problematisches Spielverhalten verfallen zu sein.“
Fürsorgepflicht der Politik
Rechtsanwalt Andreas Woerlein, Mitbegründer des Kompetenzzentrum eSport an der Universität Hannover, verwies auf die zunehmende Kooperation zwischen Akteuren aus dem E-Sport und Glücksspielanbietern und mahnte ebenfalls eine Debatte sowie einen regulatorischen Rahmen an – insbesondere vor dem Hintergrund der Gerichtsentscheidung aus Österreich, die Lootboxen zuletzt als Glücksspiel im Sinne des österreichischen Glücksspielrechts eingestuft hatte. Die Regulierung und die Rechtsprechung seien so zwar nicht vollständig übertragbar. „Aber eine Klagewelle wird kommen. Deshalb müssen alle Beteiligten in den Dialog treten und zwar nicht erst vor Gericht.“, erklärte Woerlein.
Forschung als Grundlage für Entscheidungen
Als zweiten wichtigen Punkt neben der Regulierung ist laut Weber weitere Forschung dringend notwendig. „Es gibt viele Facetten an der Schnittstelle Gaming und Gambling, die wissenschaftlich nicht erfasst sind“, sagte Weber. Gerade Langzeitstudien seien aber erforderlich: „Das problematische Spielverhalten bei jungen Erwachsenen hat zugenommen. Die Vermutung liegt nahe, dass das also schon vorher im Jugendalter seinen Ausgangspunkt genommen hat – etwa durch Lootboxen.“ Ebenfalls offen sei noch eine klar definierte Abgrenzung von Gaming und Gambling. „Beim Gaming sind Dinge für Kinder und Jugendliche erlaubt, die im Glücksspiel für Erwachsene verboten sind“, verdeutlichte Weber die Problematik.
Quelle: WestLotto