Gespa: Jahresrückblick der nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettkämpfen

Medienmitteilung der Interkantonalen Geldspielaufsicht vom 10. Mai 2022

Die interkantonale Geldspielaufsicht (Gespa) hat seit 2019 die Funktion der nationalen Plattform zur Bekämpfung der Manipulation von Sportwettkämpfen und ist Meldestelle im Bereich der Wettkampfmanipulation. In Form eines jährlichen Berichts wird ein Überblick über die eingegangenen Meldungen und das Funktionieren der Meldestelle publiziert. Die Gespa hat heute den Bericht zum Jahr 2021 veröffentlicht, einem Jahr, das erneut geprägt war von der Pandemie – und zwei sportlichen Grossereignissen.

Insgesamt erhielt die Gespa im vergangenen Jahr 157 Verdachtsmeldungen betreffend 138 Wettkämpfe. Dies sind wieder mehr Meldungen als noch im Vorjahr (2020: 125 Meldungen betreffend 97 Wettkämpfe). Dies dürfte in erster Linie auf die geringeren pandemiebedingten Einschränkungen im Sport zurückzuführen sein. Dennoch hat die Anzahl Meldungen noch nicht den Stand von vor der Pandemie erreicht.

Im Berichtsjahr standen mit der Fussball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen gleich zwei Grossereignisse auf dem Programm. Diese Veranstaltungen finden unter den Augen einer grossen Öffentlichkeit statt und werden eng überwacht, was das Risiko für Manipulationen reduziert. Dennoch betraf die absolut überwiegende Anzahl der Meldungen auch im Berichtsjahr den Fussball. Fussball generiert weltweit die mit Abstand grössten Wettumsätze und ist entsprechend stark von Manipulationen betroffen. Sowohl der Weltfussballverband FIFA als auch die Union der Europäischen Fussballverbände UEFA haben im Berichtsjahr aktiv und transparent mit der Gespa zusammengearbeitet und entsprechen- de Verdachtsfälle gemeldet. Die Wettkämpfe der olympischen Spiele generieren auf den internationalen Wettmärkten deutlich geringere Umsätze als die Fussballgrossereignisse. Dennoch ist es erwähnenswert, dass durch das Internationale Olympische Komitee IOC auch im Olympiajahr 2021 keine konkreten Verdachtsfälle gemeldet wurden.

Gestützt auf das entsprechende Abkommen des Europarats («Magglinger Konvention gegen die Wettkampmanipulation im Sport») findet auch ein internationaler Informationsaustausch statt. Auch 2021 spielte die Gespa dabei eine zentrale Rolle und teilte insgesamt 65 Verdachtsfälle mit ihren ausländischen Partnern – mehr als jede andere nationale Plattform.

Der Jahresrückblick der nationalen Plattform kann hier heruntergeladen werden.