Nach vier Messetagen auf dem Düsseldorfer Messegelände schließt die 28. Automatenmesse IMA ihre Tore. Nach zwei guten Jahren für die ausstellenden Hersteller von Geld-Gewinn-Spielgeräten, war das Orderverhalten bei diesen Kernprodukten in diesem Jahr verhalten. 2006 gab es für die Münzspielbranche neue Rahmenbedingungen, die einen kompletten Umtausch der am Markt befindlichen Spielgeräte zur Folge hatte. Jetzt sind die Betreiber von Gast- und Spielstätten so modern ausgestattet wie seit vielen Jahren nicht mehr, was sich natürlich auf die aktuelle Nachfrage auswirkt.
Sehr zufrieden mit ihrem Verkauf waren die Anbieter von Zubehör und Ausstattungen für moderne Spielstätten. In diesem Bereich ist deutlich mehr Bewegung im Markt. Die neuen Geld-Gewinn-Spielgeräte haben neue Kunden angelockt. Um im Wettbewerb erfolgreich zu sein, wird mehr in Ausstattung und Service der Spielstätten investiert und optimiert.
Insgesamt fühlen sich die Unternehmen der deutschen Automatenindustrie für die Zukunft hervorragend aufgestellt. Die neuen Möglichkeiten der 2006er Spielverordnung und die Anstrengungen der Spieleentwickler haben der Branche in den letzten beiden Jahren einen enormen Kreativ-Schub gegeben. Die 2006er Spielverordnung brachte eine längst fällige Anpassung und Modernisierung des Spielrechts in Richtung europäisches Umfeld. Der Schwerpunkt liegt heute auf bildschirmbasierten Spielen. Diese neuen Geräte bieten eine breite Palette interessanter Spiele (Spielepakete), die die bekannten Walzen- und Scheibengeräte ergänzt haben.
Nicht unbedeutend für die verhaltene Nachfrage ist nach Aussagen der Vorsitzenden des Industrieverbandes VDAI, Paul Gauselmann und Uwe Christiansen, die Lage an den Finanzmärkten. Immer schwerer wird es für Betreiber von Spielstätten in neue und größere Objekte zu investieren, weil sich Banken als Partner zurückhalten. Kreditanfragen der Branchenteilnehmer gehen heute vornehmlich an die eigene Industrie. Konsequenterweise steigt der Anteil der leasing- und mietfinanzierten Geräte, die schon vor der diesjährigen IMA einen Anteil von rund 70 Prozent ausmachten.
Eine leichte Verunsicherung am Markt bewirken neue Einschränkungen durch das Bundeswirtschaftsministerium. Demnach gibt die Zulassungsbehörde (Physikalisch Technische Bundesanstalt, PTB) nach dem 1. Januar 2009 nur noch Zulassungen für Geld-Gewinn-Spielgeräte an die Industrie, bei denen die Gewinnhöhe eingeschränkt ist. Die Entwicklungsabteilungen der Hersteller sind mit Hochdruck dabei, diese geforderten Einschränkungen für Neugeräte umzusetzen. Die Geräte kommen im Laufe des Jahres auf den Markt. Auf IMA in Düsseldorf wurden schon die ersten Produkte gezeigt.
Wenige Stunden vor Messe-Ende konnte der Messeorganisator Reed Exhibitions, Düsseldorf, vermelden, dass das Vorjahresergebnis von 8.639 Messegästen knapp erreicht werden wird. Neben dem Marktumfeld haben sich Schnee und Eisregen in weiten Teilen Deutschlands während der ersten Messetage negativ auf die Besucherzahlen ausgewirkt.