Revolution in South Carolina: Pokern in der Kirche!

Parlament von South CarolinaEine Gesetzesinitiative versetzt nicht nur den US-Bundesstaat South Carolina in helle Aufregung. Eine Kommission des Senats des Bundesstaats wird dem hohen Haus empfehlen, dass man Pokerturniere in Kirchen und anderen wohltätigen Organisationen gestatten soll, wenn der Erlös der Veranstaltungen für gemeinnützige Zwecke verwendet wird. Der republikanische Senator Paul Campbell, der dieser Kommission vorsitzt, bestätigte: „Wir sehen kein Problem, wenn dadurch Geld für wohltätige Zwecke eingenommen wird. Unsere Empfehlung wurde ohne Gegenstimme an das Parlament weitergeleitet.“

Dieser politische Vorschlag schlägt deshalb hohe Wellen, weil alle Würfel- und Kartenspiele in South Carolina seit über 200 Jahre verboten und strafbar sind! Offenbar haben sich die Politiker eine Grundeinstellung der Kirchen zu eigen gemacht, nämlich: „Der Zweck heiligt die Mittel“.

Während Hilfsorganisationen diese Initiative begrüßen, scheinen sich die Kirchen von so viel Hilfsbereitschaft geradezu überrollt zu fühlen. „Das ist nun wirklich nicht der biblische Weg, wie uns die Regierung unterstützen will“, sträubt sich Reverend Stephen Singleton gegen so viel Nächstenliebe und setzt hinzu: „Unter keinen Umständen können wir Spenden dadurch einnehmen, dass wir aus unseren Gotteshäusern Casinos machen.“ Auch der Baptisten-Pfarrer Leonard Griffin zeigt sich schockiert: „Wir können kein Glücksspiel in der Kirche befürworten.“

Am Dienstag wird sich der Senat im Capitol von Columbia mit dem Vorschlag der Kommission beschäftigen. Eine Entscheidung wird mit Spannung erwartet – nicht nur in South Carolina.