Loterie Romande: Glücksspiel-Gewinne nur für öffentliche Belange

Die Loterie Romande sieht im Streit mit dem Bund über die Erträge aus Lotterien nur noch eine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen: Mittels Volksinitiative soll der Bund gezwungen werden, die Gewinne ausschliesslich öffentlichen Belangen zuzuführen.

Wie der Präsident der Loterie Romande (LoRo), Jean-Pierre Beuret erklärte, hat der LoRo-Verwaltungsrat beschlossen, die Mitte Mai angekündigte Initiatividee konkret weiterzuverfolgen. Ein Entscheid, das Volksbegehren wirklich zu lancieren, sei noch nicht getroffen. Doch scheine eine Initiative die einzige Option.

Seit einigen Jahren sind die unter kantonaler Hoheit stehenden Lotterien in Bundesbern umstritten. Der Streit eskaliert, seit die Eidg. Spielbankenkommission (ESBK) Tactilo- und Touchlot-Automaten als Glücksspiele betrachtet und deren Betrieb nur noch in Spielcasinos zulassen will.

Dagegen haben die Kantone als Träger der Landeslotterien beim Bundesverwaltungsgericht Einsprache erhoben. Der Rekurs ist hängig. Insbesondere die LoRo wird wegen dem Wegfall der Gewinne aus den Tactilo-Automaten empfindliche Einnahmeausfälle verzeichnen.

Während die Landeslotterien ihre gesamten Gewinne gemeinnützigen Zwecken zukommen liessen, steckten die Casinos und die Internet-Wettanbieter Teile der Gewinne in den eigenen Sack, so Beuret.

Abgesehen vom politischen Druck aus Bern gedeiht die LoRo prächtig. Der Reingewinn stieg im letzten Jahr um 5 Prozent auf 191 Millionen Franken. Die Bruttospielerträge legten um 2 Prozent auf 371 Millionen Franken zu.