Der Sport ist der eigentliche Verlierer

Dannenberg, 10. August 2006 – Die heutige Entscheidung des Regierungspräsidiums Chemnitz, die unternehmerische Tätigkeit von bwin in ganz Deutschland zu untersagen, ist in der langen Geschichte der Auseinandersetzungen zwischen Staatsmonopolisten und privaten Wettanbietern ein weiterer Höhepunkt. Mit blindem Aktionismus trifft die Politik Fehlentscheidungen mit fatalen Folgen. Abwanderungen von Unternehmen ins Ausland und Verlust von Arbeitsplätzen werden hingenommen, nur weil der Staat private Konkurrenz fürchtet. Politiker scheuen nicht einmal davor zurück, das Internet mit technischen Mitteln blocken zu lassen – ein unglaublicher Vorschlag des sächsischen Staatssekretärs Dr. Jürgen Staupe, der Deutschland in der Weltöffentlichkeit zu einer Lachnummer machen würde. Interessante Anmerkung am Rande: Staatssekretär Dr. Staupe ist Mitglied im Aufsichtsrat von Sachsenlotto.

Aus Sicht des Verbandes Europäischer Wettunternehmer (VEWU) wird jedoch vor allem der Sport von der Entscheidung in Sachsen unmittelbar betroffen sein. Nicht nur bwin, sondern auch viele andere private Wettanbieter haben jährlich in den Sport investiert. Sie haben nicht nur medienwirksam den Profisport in Millionenhöhe finanziert, sondern auch vielerorts im Kleinen den Breitensport mit Geldern unterstützt, damit sie ihre Sportangebote aufrecht erhalten konnten. Diese Gelder fallen nun ersatzlos weg.

Mit seinem Festhalten am Wettmonopol schadet der Staat dem Sport in zweierlei Hinsicht. So darf der staatliche Wettanbieter Oddset aufgrund der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts nicht mehr als Sponsor auftreten. Gleichzeitig werden alle alternativen privaten Geldquellen verboten. „Bislang haben sich lediglich DFB und DFL für eine kontrollierte Marktöffnung für Sportwetten ausgesprochen, weil sie das Dilemma für den Sport erkannt haben“, so Markus Maul, Präsident des Verbandes Europäischer Wettunternehmer (VEWU). „Wir freuen uns daher sehr, dass nun endlich auch die Basketball Bundesliga und die Handball-Bundesliga heute in einem offenen Brief an sächsische Politiker auf die massiven finanziellen Folgen für den Profisport hingewiesen haben und sich für eine kontrollierte Marktregulierung ausgesprochen haben“, so Maul weiter.

„Wir würden insbesondere den Landessportbünden gerne erläutern, dass eine Öffnung des Wettmarktes nicht zu einem Wegfall der Förderermittel führen wird, sondern eine große Chance für den Breitensport darstellt. Leider wird uns von dort bislang nur wenig Gesprächsbereitschaft signalisiert. Wir hoffen daher, dass mit der heutigen Entscheidung auch der Breitensport erkennt, dass der Monopolist Oddset, der sich in der Öffentlichkeit gerne als der einzig wahre Förderer des Sports verkauft, in Wahrheit dem Sport schadet“, so Markus Maul.

Kontakt.
Verband Europäischer Wettunternehmer (VEWU)