PARR: Es trifft den Sport, nicht bwin!

FDP-Presseinformation Nr. 996 – 10. August 2006

BERLIN. Anlässlich der Ankündigung des sächsischen Innenministeriums, die gültige Lizenz der Firma bwin e.K. zu entziehen, erklärt der sportpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Detlef PARR:

Der Machtkampf um das ertragreiche Sportwettengeschäft eskaliert: kurz vor dem Start der Bundesligasaison steuern die Länder einen immer härteren Konfrontationskurs gegen die Wettunternehmen im Land. Was jetzt durch die Ankündigung in Sachsen geschieht, ist erschreckend.

Der Ausschluss von bwin ist das jüngste Kapitel einer Reihe von Fehlentscheidungen, die den Ländern und dem Sport teuer zu stehen kommen werden: Man verzichtet auf zusätzliche Sponsorenmöglichkeiten, die der Sport so dringend nötig hat. Was wird nun aus den 30 Millionen Euro, die bwin jährlich für den Sport ausgibt? Nicht nur Werder Bremen, 1860 München, Borussia Dortmund, VfB Stuttgart und andere Fußballklubs sind betroffen, sondern auch unterschiedliche Verbände und Vereine im Handball, Basketball und Eishockey. Darüber hinaus werden durch diese Entscheidung auch eine Vielzahl von Fußball-Amateuren getroffen, die auf der Brust das bwin-Logo tragen.

Die Länder verfallen in einen voreiligen blinden Aktionismus und legen sich auf ein Monopol fest, ohne den vom Bundesverfassungsgericht eingeräumten Zeitraum auszuschöpfen. Der vorgesehene Zeitrahmen sollte für intensivste Beratung aller denkbaren Zukunftsmodelle genutzt werden und nicht, um eine bundesweite Hetzjagd auf Wettunternehmer voranzutreiben!

Die FDP-Bundestagsfraktion wird weiterhin zu ihrem in den Bundestag eingebrachten Antrag stehen: Es müssen Voraussetzungen für eine gesetzlich normierte und kontrollierte Zulassung privater und bisheriger staatlicher Sportwett-Anbieter geschaffen werden.

Dabei ist sicherzustellen, dass ohne Einschränkungen ein Teil der Einnahmen aus Sportwetten weiterhin zur Förderung von Gemeinwohlbelangen im Sinne der Abgabenordnung, insbesondere zur Sportförderung, verwendet werden und eine wirksame Bekämpfung und Begrenzung von Spielsucht und problematischem Spielverhalten gewährleistet ist.

FDP