Bald wird über den Fernseher gegambelt

Wien – „2005 war ein außerordentlich gutes und erfolgreiches Geschäftsjahr für unseren Konzern“, sagte Novomatic-Vorstand Franz Wohlfahrt am Mittwoch vor Journalisten. Der Spielautomatenhersteller und -betreiber Novomatic AG konnte im Vorjahr seinen Umsatz auf 1,1 Mrd. Euro steigern.

Die weitere Marktentwicklung hänge auch von einer EU-Richtlinie für das Glücksspiel ab. Wohlfahrt plädierte deshalb für EU-weit einheitliche Rahmenbedingungen. In den meisten EU-Ländern gebe es noch immer Monopole. Das Glücksspiel sei das „einzige Marktsegment in der EU, das noch nicht harmonisiert“sei. Außerdem forderte er eine europaweite Regulierung des Glücksspiels.

Über virtuelle Glücksspiele würden jährlich Fiskaleinnahmen im zweistelligen Millionenbereich ins Ausland abfließen. „Wir wollen im Bereich der EU einen Mindeststandard für die Regulierung des grenzüberschreitenden Glücksspiels“, fordert Wohlfahrt. Für virtuelle Glücksspielbetreiber seien Regelungen zum Spielerschutz, zur Bonität und Seriösität nötig.

Bei der zukünftigen Strategie will die Novomatic auf Spiele über interaktives Fernsehen (ITV) und Breitband setzen. Was in Großbritannien schon möglich sei, soll auch in Österreich im Laufe der nächsten drei Jahren durchführbar sein. Man führe bereits Gespräche mit verschiedenen Telekomunternehmen, ob es sich um die Aon handle, wollte Wohlfahrt nicht bestätigen. Allerdings brauche man für Gambeln über TV noch EU-Lizenzen für elektronische Lotterien.