Ein Wettskandal, in den möglicherweise auch die Ehefrau von Wayne Gretzky verwickelt ist, erschüttert wenige Tage vor dem Olympia-Turnier Kanadas Eishockey-Idol und die nordamerikanische Profiliga NHL.

Im Zentrum der Vorwürfe um Football-Wetten steht allerdings Gretzkys Assistenztrainer bei den Phoenix Coyotes, Rick Tocchet. Wie nordamerikanische Medien berichten, sollen die Ermittlungen unter dem Titel „Operation Schlagschuss“ gegen ein halbes Dutzend NHL-Spieler, Vereinsangestellte und auch Gretzkys Ehefrau Janet Jones laufen.

Gretzky bestritt nach der 1:3- Heimniederlage von Phoenix gegen die Chicago Blackhawks, dass sie in seinem Auftrag Wetten auf Spiele im American Football platziert habe. Er wisse jedoch nicht, ob sie in den Skandal verwickelt sei. „Das müsst Ihr meine Frau fragen. Ich versuche, Fragen zu beantworten, in denen es gar nicht um mich geht. Das ist außerordentlich frustrierend für mich, aber ich verstehe Euch schon“, sagte Gretzky vor Journalisten. In seiner Mannschaft spielt seit kurzem auch der deutsche Nationalverteidiger Dennis Seidenberg, der für die deutsche Auswahl das Olympia-Turnier bestreiten soll.

Wie die Bundespolizei des US-Bundesstaates New Jersey mitteilte, sei Tocchet eine von drei Personen eines Wettringes, der innerhalb von 40 Tagen 1000 Sportwetten im Wert von 1,7 Millionen Dollar platziert haben soll. Tocchet droht unter anderem eine Anklage wegen Geldwäsche und im Fall einer Verurteilung eine siebenjährige Haftstrafe. „Er ist ein wunderbarer Mensch. Ich hoffe, es geht alles zu seinen Gunsten aus“, sagte Gretzky, der zugab, gelegentlich nach Las Vegas zum Spielen zu fahren.

„Es geht nicht um eine Eishockey-Sache, sondern um Football. Mehr kann ich im Moment nicht dazu sagen“, erklärte Tocchet, der gegen Chicago auf Wunsch von NHL-Chef Gary Bettman nicht mehr an der Bande stand und stattdessen auf dem Weg zu Bettman nach New York war. Die NHL, die ihren Angehörigen Wetten auf Eishockey verbietet, will eine eigene Untersuchung einleiten.