Werben um Kunden und Spieler

Reinhold Schmitt
ISA-GUIDE Chefredakteur (V.i.S.d.P.)
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(rs) Nachdem das Casino in St. Gallen eröffnet hatte kriselt es, in Konstanz und in Bregenz bleiben die Schweizer fern. Drei Casinos buhlen in Konstanz, Bregenz und St. Gallen um die Kundschaft. In einem Kreis von nur einer dreiviertel Stunde sind alle Casinos bequem zu erreichen.

Wie ist nun die Lage dieser Casinos, nachdem vor einem halben Jahr die Eröffnung des Casinos in Sankt Gallen gefeiert wurde?

Als am 28. November in der Ostschweiz das Gand Casino St. Gallen eröffnete, legte dieses auch gleich klar ihr Ziel dar. Mit Plakatwerbungen in Konstanz wollte es ausländische Kunden werben.
Die Werbeaktion gab ihnen Recht. Etwa 30 Prozent der Gäste kamen aus dem Ausland, während in Konstanz gleichzeitig der Besucher der Schweizer Gäste um 70 Prozent einbrach. Dies teilte im Januar der Konstanzer Betriebsratsvorsitzende Martin Bachmeier mit. In wie weit sich die Lage in Konstanz geändert hat, war nicht in Erfahrung zu bringen. Die Baden-Württembergische Spielbanken GmbH & Co. KG, die erst am 1. August 2003 die Konzession für das Casino Konstanz übernommen hat, konnte wegen des unvollständigen Geschäftsjahrs noch keine Zahlen präsentieren, wie die Verwaltung mitteilte.

Nicht so schlimm traf es das Casino in Bregenz.

Laut der Promotionsverantwortlichen Judith Hagen sank die Besucherzahl seit Anfang dieses Jahres um 5 Prozent. Dafür seien sicher auch Schweizer verantwortlich, die sich für den kürzeren Anfahrtsweg entschieden hätten, glaubt Judith Hagen. Mit Werbekampagnen soll vorgebeugt werden, dass der bisherige Anteil von 17 Prozent Schweizern massiv abnehmen könnte. In erster Linie setzt das Casino Bregenz auf seine ausgezeichnete Gastronomie und seinen Flair. Die Anstrengungen sind auch ohne die neue St. Galler Konkurrenz nötig: Im ganzen Jahr 2003, also größtenteils vor der Eröffnung in St. Gallen, kamen 21 Prozent weniger Schweizer Gäste nach Bregenz als im Vorjahr.
Casino Bregenz, das im Jahr 2003 insgesamt 282 000 Gäste verzeichnete, droht von St. Gallen überholt zu werden. Laut Hochrechnung für das laufende Jahr soll es zu 260.000 Besucher kommen. Bisher hat es nicht den Anschein, dass die Schweizer Gäste wieder vermehrt nach Bregenz fahren um dort zu spielen. Dies deckt sich mit den Erfahrungen von Claudio Ferrari, Gaming Manager im Grand Casino St. Gallen. Es gebe Fluktuationen, aber die Zahlen seien im Schnitt in den letzten Monaten nicht gesunken. Ganz im Gegenteil: Laut Claudio Ferrari wurden die budgetierten Einkünfte um 21 Prozent übertroffen. Im Juli 2004 sollen zusätzlich vier weitere Tische aufgestellt werden.

Daten der drei Casinos im Dreiländereck

Bregenz: Das Casino Bregenz wurde 1975 gegründet. 2003 verzeichnete es einen Umsatz von umgerechnet über 40 Mio. Franken. Die Anzahl der Eintritte betrug 282 000, davon waren 17 Prozent Schweizer. 2002 hatte der Anteil über 20 Prozent gelegen.

Konstanz: Die Spielbank Konstanz ist die älteste der drei. Sie existiert seit 1951. Im Jahr 2001 sorgten mehr als doppelt so viele Gäste wie in Bregenz für einen Umsatz von umgerechnet 32 Mio. Franken. Vom Gewinn mussten ca. 90 Prozent oder 3,8 Mio. Franken an die Stadt Konstanz abgeliefert werden.

St. Gallen: Seit der Eröffnung in St. Gallen kamen 107 000 Gäste. Der Umsatz dürfte 2004 30 Mio. Franken übersteigen. 45 Prozent vom Bruttospielertrag sind an die öffentliche Hand abzuliefern.