Spielbank Wiesbaden: X-Mas Festival – Das Tagebuch des Turnierdirektors. Tag 2: 200er NLH Rebuy 1&1

Nach dem zeitigen Feierabend am Vortag lasse ich es am heutigen Mittwoch, dem 14. Dezember beim späten Frühstück in aller Ruhe angehen. Die Buchungslage für Tag 2 ist perfekt, das heutige Turnier ist wie schon das gestrige lange ausgebucht, die Gäste sind zufrieden, außer denen, die zu spät kamen. Da bleibt nicht mehr viel zu tun.

Ich habe schon ein bisschen Sport gemacht, jetzt ein gemütliches Frühstück mit Zeitungslesen. Spitze, was mein Chef aus meinem Bericht gemacht hat (war wohl nicht so zufrieden, hat ganz schön nachgebessert). Als ich mich ins Buchungssystem einlogge, sehe ich, dass der Freitag – der erste Tag des Main-Events – nahezu ausgebucht ist. Und dabei ist der Main Event doch erst übermorgen! Zufrieden lehne ich mich zurück, um dann von meinem Handy in das wahre Leben gerissen zu werden. „Geht noch was?“, „können Sie noch was für mich machen?“ Jetzt heißt es organisieren. Bis dahin kein Problem. Am späten Nachmittag bin ich im Geschäft, nur 10 der maximal 70 Plätze sind noch frei. Jetzt müsste der Wirbel eigentlich richtig losgehen. Und tatsächlich: Anrufe, Online-Buchungen und um Punkt 19:36 Uhr heißt es dann auch für den Main Event endgültig: „ausgebucht“.

Kurze Freude, aber dann war schnell klar, dass nun die etwas unangenehmeren Gespräche folgen würden: „Nein, tut mir leid“, „nein, das geht jetzt leider nicht mehr“, „aber wieso denn, ich habe gestern doch noch angerufen, da war doch noch Luft“. Die Warteliste für die möglichen Nachrücker des Main Events wächst unaufhaltsam, es scheint fast so, als würde sich für das heutige Turnier keiner mehr interessieren. Dabei wird hier gutes Poker gespielt und es geht immerhin um ein nicht ganz schlechtes Preisgeld von über 28.000,- Euro.

Die Rufe nach einem 8. Tisch für den 1.000er Main Event werden laut, ich argumentiere, ich verneine, ich lehne ab, aber Ruhe gibt es keine. Mal schauen, was der Chef dazu sagt. Bei mir schlagen zwei Herzen in einer Brust, gerne würde ich 80 Spieler spielen lassen, auf der anderen Seite haben unsere Cashgamespieler auch Rechte – ich klär’s morgen!

Jetzt schaue ich mal nach dem heutigen Event, alles läuft rund, ab 1 Uhr steht das Finale. Der Spieler, der sich den letzten freien Platz für dieses Turnier gesichert hatte, sollte als Chipleader in den Deal gehen. Fast schon biblisch: Die Letzten werden die Ersten sein.

Trotzdem wird es eine lange Nacht, erst um kurz vor 4 Uhr mache ich mich auf den Heimweg. Ich mag gar nicht an die noch kommenden Diskussionen denken: „Wir wollen den achten Tisch, den achten Tisch, den achten Tisch.“ So schwirrt’s in meinem Kopf.

Ich gönne mir noch ein Glas Wein und klappe mein Tagebuch für heute zu. Und mir ist schon klar, wovon ich heute Nacht träumen werde: Vom achten Tisch!

Spielbank Wiesbaden – mehr Poker geht nicht in Rhein-Main!
Und das jede Nacht bis 4 Uhr morgens!

Die Gewinner des Turniers vom Mittwoch, dem 14.12.2011:

1. NN5.760,- Deal
2. Ömer Daskin (D)5.120,- Deal
3. Michael Weide (D)5.080,- Deal
4. Matthias Krebs (D)4.630,- Deal
5. Volker Buchholz (D)1.970,-
6. Tuncay Tutus (D)1.690,-
7. Frank Hermann (D)1.410,-
8. Peter Ritzheim (D)1.130,-
9. NN850,-
10. NN560,-
Mr. X (1) und Michael Weide (3)
Mr. X (1) und Michael Weide (3)

Die Pokernacht in Zahlen:

  • 118 Pokerbegeisterte
  • 20:00 Uhr Turnierbeginn
  • 200,- € Texas Hold’em, No-Limit Rebuy 1&1
  • 60 Turnierspieler
  • 6 Turniertische
  • 28.200 Preisgeldpool
  • 3 Cash-Tables im Klassischen Spiel mit Blinds 5/10 und 10/10 (Omaha)
  • 2 PokerPro-Tische im neuen Automatenspiel mit Blinds 1/2

Turnierleiter: Sebastian Richter