Pokern ist in den Jahren seit der „Moneymaker Ära“ im wahrsten Sinne des Wortes explodiert und hat alles was wir Anfang des Jahrtausends erwarteten um ein vielfaches übertroffen.
Es gibt jetzt überall wöchentlich Turniere die mit einem Main Event mit Buy Ins von 4.000 bis 10.000 Euro und noch mehr enden. Aber die Veranstalter sind drauf und dran die „Kuh“ zu schlachten, die sie in letzten Jahren nur gemolken haben. Die Abzüge, für die Veranstalter, die Steuern und die Dealer, bei den großen Turnieren gehen ja noch, sie betragen zwischen 6.3 beim Main Event der WSOP, über 8.26 bei der EPT London bis zu über 10% bei der EPT Deauville.
Aber das ist ja noch gar nichts:
Das Caesars Las Vegas nimmt bei den USD 120 Turnieren stolze 23,7 des Preispools und bei den USD 230 Turnieren immer noch 18.5. Bei den beliebten Turnieren im Venetian werden die Teilnehmer bei den USD 340 Turnieren mit einem Anteil von 17.4% geschröpft, bei den USD 550 Turnieren sind es nur noch 14%. Bei den Side Events der WSOP sind es noch immer um die 10-11% und dann erwarten die Dealer noch großzügige Trinkgelder.
Diese Zahlen sind sicherlich nicht allen Pokerspielern geläufig.
Bei den Cash Games sind wir in manchen Casinos in Deutschland noch im Paradies, da werden maximal 5 Euro aus dem Pott genommen, allerdings sind die Trinkgelder höher als im Ausland.
In manchen Ländern betragen die Rakes bis zu 5% ohne Cap. Da muss auch der beste und erfolgreichste Spieler kaputt gehen. Das trifft im Moment besonders auf Frankreich, Italien sowie andere, exotischere, Länder zu.
Aber noch schlimmer ist es vielen im Internet gegangen, denn hier hat sich die ganze Bank-roll von vielen Poker-Spielern einfach in Luft aufgelöst. Fortsetzung folgt.
Das interessante daran ist aber, dass die Spieler noch nicht einmal eine Bestätigung von Firmen wie KPMG Deloitte, oder anderen nahmhaften Treuhandgesellschaften verlangen. Nämlich die, dass sich alle Gelder auf einem gesonderten Konto befinden, und zwar wirklich alle Gelder. Denn auch ein Internet Casino muss diese genauso zur Verfügung haben wie ein Live Casino. Es muss immer gewährleistet sein,, dass der gesamten Gegenwert der ausgegebenen Chips stets in bar verfügbar sein [u]muss[/i].
Das Argument: “ Eine Bank hat auch nicht das ganze Geld im Tresor“, stimmt so nicht. Denn den Unternehmen im Pokerberich steht nur das Rake zu und von diesem Rake oder dem Eigenkapital muss alles bezahlt werden: Die Computer, die Freerolls, das Sponsoring der Profis, das Rake Back, die Promotion usw. usw.
Wenn die Poker-Portale anfangen, alles aus dem Geld der Spieler zu bezahlen dann ist der Anfang vom Ende nah. Vergesst nicht, Internet Casinos sind in Deutschland verboten. Ein Black Friday könnte auch bei uns passieren und dann? Und dann muss alles Geld da sein. Und ehrlich gefragt. Ist es das wirklich?
Die Lösung wären kontrollierte, lizenzierte Internet Platformen, bei denen der gesamte Ablauf kontrolliert wird. Denn ich bin mir nicht so sicher ob es da auch immer ehrlich zugeht. Wie wird das momentan kontrolliert?
Daher gilt für mich folgendes: Große Turniere spiele ich nur noch wenn ich entweder ein Satellite gewinne oder einen Sponsor finde. Bei meinem Alter ziemlich unwahrscheinlich obwohl ich es noch mit jedem aufnehme.
Bei der EPT London hat es nicht geklappt da bin ich im Satellite recht schnell ausgeschieden. Das aber auch nur mal so nebenbei.
Da spiele ich lieber Cash Game 1-2 für ein Rake von 5% mit einem Max. von 10 Pfund oder 2-5 mit einem halbstündigen Rake von 7 Pfund oder bei 5-10 7.50, bei 10-25 10 Pfund. Da steht der Rake noch im Verhältnis zum Spiel.
Das sind im Moment meine Gedanken rund um das pokern.
In der Hoffnung dass es für viele auch in einigen Jahren noch möglich sein wird erfolgreich Poker zu spielen und das uns die Aasgeier uns nicht ganz auffressen.
Viel Erfolg
Euer Henry