Wiesbadener Turnierwoche Nr. 34

Sonntag, 19.8.2007:

„Durchhaltevermögen war gefragt.“
Während sich am frühen Sonntagnachmittag Topathleten über die 1,8 Km lange Schwimmstrecke, den Halbmarathon und die 90 km Radstrecke quälten (der erste Wiesbadener Ironman stand an), ließen es die Poker-Rookies gemächlicher angehen. Zwar war die Konkurrenz groß, der sportliche Ehrgeiz nicht geringer, aber ganz so schweißtreibend war das Sonntagsturnier im Wiesbadener Casino sicherlich nicht. Jeder Teilnehmer hatte natürlich den Wunsch, ans Ziel zu kommen, aber bis an den Final-Table ist nun mal ein weiter Weg und ähnlich wie beim „Ironman“ ist Durchhaltevermögen schon die halbe Miete. Dennoch wurde jedes Ausscheiden gelassen und fair hingenommen, jeder gute Move oder auch die bessere Hand des Gegners anerkannt. Es herrschte die schon traditionell angenehme Atmosphäre bei den Wiesbadener Turnieren.

Patrick Engelbert (li) und Sieger<br />Peter HammDieses gute Laune-Feeling war auch am Final-Table noch zu spüren. Sehr schnell schieden hier die Plätze 10-7 aus. Jetzt waren alle noch verbliebenen „im Geld“. Die einzige Dame am Tisch, Frau Viktoria Magel, schaffte es dann auch noch, zwei weitere Männer zu überleben und belegte am Ende einen hervorragenden 4. Platz. Eine sehr starke Vorstellung lieferte auch der Turniersieger Peter Hamm. Er kam mit Low-Stake an den Final- Table und konnte mit taktischem Geschick und guten Move’s trotzdem das Turnier für sich entscheiden, mit eben dem schon erwähnten Durchhaltevermögen. Nach dem Erreichen der Ziellinie waren alle erleichtert, aber auch zufrieden und manch einer buchte sich gleich für eins der nächsten Turniere ein!

Montag, 20.8.2007:

„Run auf das Hold’em Pot-Limit Turnier.”
Texas Hold’em, das Pokerspiel der Stunde, zieht jeden Pokerfreund in den Bann, nahezu unabhängig davon, ob nun No-Limit oder Pot-Limit gespielt wird. Auch am Montag war der Andrang im Pokerbereich des Casinos Wiesbaden wieder riesig. Obwohl das Turnier schon am frühen Nachmittag ausverkauft war, reisten viele weitere Pokerfreunde nach Wiesbaden in der Hoffnung, doch noch in das Turnier nachrücken zu können. So wurde das Montagsturnier mit insgesamt 64 Teilnehmern gespielt, was ein stolzes Preisgeld vom 16.000 € (abzüglich 3 % Over-all) generierte. Parallel dazu lief der fast schon legendäre Table X mit seiner gewohnt hohen Omaha Pot-Limit Partie.

Heinz Trauth (li)Hold’em Pot-Limit wird mit einer etwas anderen Strategie gespielt, als No-Limit. Dies spürte man von Anfang an, die Bets waren verhaltener, man wollte seinem Gegner nicht die Möglichkeit eines hohen Reraises geben. Vorsichtig wurden die Kontrahenten abgetastet, lange sah es so aus, als würde das Turnier ewig dauern. Aber mit steigenden Blinds mußte dann zwangsläufig irgendwann die Zurückhaltung fallen gelassen werden, so mancher sah sich gezwungen, zu agieren. Ein Turniertisch nach dem anderen wurde aufgelöst, aber sofort als Cash Table wieder eröffnet. Eine schöne Kulisse für die Zuschauer: Vier actiongeladene Cash Tables und ein spannender Final Table.

Dort ging es Schlag auf Schlag, fast schien es als wäre mit dem Erreichen der Geldplätze jeder Ehrgeiz geschwunden. Als nur noch 3 Spieler im Spiel waren und die Zuschauer einen spannenden Dreikampf erwarteten, kam die Überraschung: Deal! Da die Drei nahezu identische Chipstände hatten, wurde auch gerecht durch drei geteilt.

Dienstag, 21.8.2007:

„Die Rookies in Eile!“
Mircea Chivu (li) und Daniel RenyèHaben die Rookies keine Zeit mehr? Bereits nach 90 Minuten hatten sich 40 der 60 Teilnehmer des Dienstagsturniers durch Totalverlust ihrer Chips von den Turniertischen verabschiedet und spielten entweder an den Cash-Tables Hold’em No-Limit oder betätigten sich als Background für noch im Turnier verbliebene Freunde an den letzten beiden Turniertischen. An diesen beiden Tischen wurde dann aber deutlich zurückhaltender gespielt. So dauerte es doch noch einige Zeit, bis sich der Final-Table gefunden hatte. Als die 10 Finalisten beisammen waren, kam es zu einer Vereinbarung, die zeigt, welche Fairness nach wie vor unter den Spielern im Casino Wiesbaden herrscht. Der Vorschlag, dem 7. Platzierten 120 € zukommen zu lassen, wurde einstimmig angenommen. Jeder Platz wurde anschließend verbissen verteidigt und immer wieder war das Glück auf der Seite des All-In Spielers, so dass es recht lange dauerte, bis die nächsten Plätze frei wurden. Nach langem 2stündigem Final-Table gab es dann aber doch einen Sieger: Herr Daniel Renyè setzte sich in einem packenden Head’s up gegen Herrn Mircea Chivu durch. Der Dritte Platz ging an Frau Kris Peterssen.

Mittwoch, 22.8.2007:

„Rookie-Turnier muß Fußballklassiker Tribut zollen“
Der Sieger Scott EisingerDer immer wieder spektakuläre Klassiker England gegen Deutschland im neuen Londoner Wembleystadion bremste den üblicherweise starken Andrang auf die Mittwochsausgabe der Wiesbadener Rookie-Turniere. Während sich die deutsche Nationalelf zu einem für viele überraschenden Sieg kämpfte, fanden sich „nur“ 52 Pokerfreunde im Pokerbereich des Wiesbadener Casinos ein.

Beim Turnier diesmal wenig Spektakuläres: Die Einen verfolgten eine „tighte“ Turnierstrategie mit wenigen gespielten Händen, die Anderen bevorzugten den eher aggressiven Stil mit gewagten „moves“. Aber welchen Stil man(n) beziehungsweise Frau auch bevorzugte, irgendwann hatte jeder seinen letzten „Showdown“. Und so bildete sich nach gut drei Stunden der Finaltisch. Einer der Finalisten, Matthias Degent, dessen schwangeren Frau ebenfalls am Turnier teilnahm, konnte sich bis ins „Heads-Up“ durchkämpfen. Eine insgesamt starke Vorstellung. Die beiden Finalisten einigten sich aber schnell auf einen Deal und so ging jeder glücklich und zufrieden und mit einigen Euros mehr in der Tasche nach Hause.

Donnerstag, 23.8.2007:

Es begann mit dem typischen Donnerstags-Zenario im Pokerbereich der Spielbank Wiesbaden. Das Pokerturnier war ausgebucht wie immer – wenn man mal von dem kurzen fußballbedingten Einbruch des gestrigen Mittwochs absieht!

Melik Bilgic (li) und Gürel BülentDer erste Cash-Table lief bereits ab 17:00 Uhr – wie immer! Das Turnier begann um 20:00 Uhr – wie immer! Doch der erste Seatopen des Abends zeigte eines: Ohne Full House sollte es heute schwer werden. Im weiteren Verlauf lichteten sich die Reihen jedoch ziemlich unspektakulär, bis um kurz vor 23:00 Uhr der Final- Table stand. Mike Sven Greuloch schied auf Platz 5 aus – gegen ein Fullhouse seines Gegners. Sein Blatt mit A-2 war zwar minimal stärker als K-7 seines Kontrahenten. Nach dem Flop mit 7-K-7 war für Herrn Greuloch aber die Sache gelaufen und er tröstete sich mit immerhin 400 Euro Preisgeld. Platz 4 ging mal wieder an einen echten Rookie, Herrn Robert Zeller, bei seinem allerersten Turnierbesuch. Sein kurzer Kommentar: „Bei 500 Euro Preisgeld hat sich die Anfahrt von 200 km wenigstens gelohnt.“ Frank Haug belegte Platz 3, nachdem er gegen ein Fullhouse seines Gegners ausgeschieden war. Im anschließenden Heads-Up fiel die Entscheidung – wie sollte es an diesem Abend auch anders sein? – mit einem Fullhouse! Herr Gürel Bülent als Zweitplatzierter nahm es gelassen, schließlich war er am Abend zuvor bereits als 6. ins Preisgeld gekommen. Der Turniersieger Melik Bilgic konnte sein Glück in den ersten Minuten gar nicht fassen, schließlich hatte er erst Anfang des Jahres mit dem Pokern begonnen.

Der Abend endete dann wieder in dem typischen Donnerstags-Szenario: Zahlreiche Turnierspieler oder „Nur-Cashgame-Spieler“ ließen den Abend an einem der Cashtables bis kurz vor 4:00 Uhr ausklingen.