Aktuelles von der WSOP 2006: Event #4 und #5

Ein Artikel von Alex Lauzon

Zwei weitere Bracelets haben ihre stolzen Besitzer gefunden. Bewerb Nr. 4 und 5 sind abgeschlossen – und wieder waren es zwei Überraschungssieger!

Im vierten Bewerb der WSOP 2006, Hold’em Limit, USD 1.500, fanden sich 1.068 Spieler ein, was zu einem Preispool von USD 1.457.820 führte. Um Ihnen eine Idee zur mathematischen Wahrscheinlichkeit, ein Pokerturnier mit 1.000 Teilnehmern zu gewinnen, zu vermitteln, stellen Sie sich vor, dass Sie Ihren Stack zehnmal verdoppeln müssen. Oder, Sie stehen an einem Roulettetisch, setzen in jedem Spiel Ihr gesamtes Budget auf Rot oder Schwarz – und zehnmal hintereinander müssen Sie richtig raten. Setzen Sie einmal auf die falsche Farbe, sind Sie pleite.

Kianoush AbolfathiObzwar ein Pokerturnier, das über drei Tage anberaumt ist, sehr viel Spielraum zum Anwenden von Geschick und Einsatzstrategie bietet, immer wieder ist es notwendig, vermuteten Vorteil im eigenen Blatt in ein All-in umzusetzen, ungeachtet, ob selbst gewählt oder vom Gegner erzwungen. Setzen Sie Ihren gesamten Stack auf einen 70%-Vorteil und wiederholen dies fünfmal, ist Ihr Kapital danach zwar um’s Zweiunddreißigfache höher, doch beträgt Ihre Chance, alle fünf Konfrontationen, trotz des Vorteils von 70%, zu gewinnen, nur 16,8%.

Sieger des vierten Bewerbes wurde der in Kalifornien lebende Kianoush Abolfathi. Zwar konnte er sich während des vergangenen Jahres in drei kleineren Turnieren an den Final Table spielen, doch waren es weniger als USD 6.000, die er für diese drei Erfolge zusammen kassierte. Nun hat sich seine Bankroll um weitere USD 335.389 erhöht.

Phil Ivey, 150 : 1 – Favorit im Hauptbewerb, erreichte hier den 21. Platz. Das Preisgeld dafür, USD 9.476, deckt knapp die Nenngebühr für die Schlacht um den Weltmeistertitel.

Dutch BoydIm fünften Bewerb, Hold’em Short Hand, USD 2.500, fanden sich 824 Teilnehmer. Den ersten Preis von USD 425.712 konnte der Kalifornier Dutch Boyd für sich verbuchen, der bereits über umfassende Turniererfahrung verfügt. Es war für ihn das 17. Mal, dass er sich in einem offiziellen Turnier in die Preisgelder spielen konnte. Sein bisher größter Erfolg gelang ihm davor im Jahr 2003, als er den Hauptbewerb als 12., nur knapp vor dem Final Table, verlassen musste. Sein Preisgeld betrug damals, vor nur 3 Jahren, noch bescheidene USD 80.000.

Der Überraschungssieger des Vorjahres, Joe Hachem, konnte nun endlich unter Beweis stellen, dass sein Pokergeschick völlig ausreichend ist, um mit Weltklassespielern regelmäßig mitzuhalten. Er erreichte den, mit USD 256.800 dotierten, 2. Platz.

An 8. Stelle, dotiert mit USD 38.852, finden wir Daniel Negraneau, der von den Buchmachern mit 225 : 1 als zweiter Favorit im Hauptbewerb gelegt wird.