Ein Artikel von Alex Lauzon
Am 28. Juli ist es wieder einmal so weit. Die weltbesten Pokerspieler und tausende von Amateuren treffen sich im Rio von Las Vegas, um sich zwei Wochen lang um das begehrteste aller Bracelets zu schlagen. Auf den Sieger warten zehn Millionen Dollar.
Zum ersten Mal wurde die Teilnehmerzahl nach oben begrenzt. Insbesondere Pokerseiten im Internet erwerben Tausende von Tickets, die in Satellitenturnieren ausgespielt werden, was die Zahl der Spieler von Jahr zu Jahr gewaltig nach oben schnellen ließ. Waren es im Jahr 2003 noch 839 Pokerspieler, die sich um den Weltmeistertitel stritten, trafen sich 2004 bereits 2.576 Spieler, im Vorjahr waren es 5.619 – und nun 8.000.
Das bedeutet, dass die rein mathematische Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmter Spieler den Monsterbewerb gewinnt, 1 in 8.000 beträgt. Berücksichtigen wir die Spielstärke, so reduziert sich die Gewinnchance für einen Amateur, ohne Erfahrung in Turnieren dieser Klasse, auf einen Bruchteil davon, während wir, im Falle routinierter Profis, den Wert von 8.000 durch eine angenommene Zahl dividieren können.
Um wieviel höher mag nun die Gewinnchance für einen Weltklassespieler, verglichen zum Durchschnitt, liegen? Mike Caro schrieb im vegangenen Jahr, dass man den Faktor 3 dafür nehmen könnte. Berücksichtigen wir, dass die Zahl unerfahrener Spieler nun deutlich höher liegt als in vorangegangenen Bewerben, so könnten wir, anstatt 3, vielleicht sogar die Zahl 10 hernehmen – allerdings nur für die wirklich Besten. Sollten Sie über genügend Kapital verfügen, und Sie haben die Möglichkeit, eine Wette auf einen bestimmten Spieler zu halten, dann können Sie beruhigt einen Kurs von bis zu 1 zu 800 legen. Allerdings, die Buchmacher von Las Vegas, wie Sie in Folge sehen werden, nutzen den Optimismus vieler Pokerfans und legen die Favoritenkurse deutlich niedriger.