Konstanzer gewinnt 45 000 Euro Preisgeld – Sechste Titelkämpfe mit Rekorden bei Beteiligung und Preisgeld
Baden-Baden – Der neue Pokermeister von Baden-Württemberg deckte seine Karten nur am Spieltisch auf. Seine Identität behielt der Konstanzer Titelträger am frühen Montagmorgen im Casino Baden-Baden nach fast elf Stunden Spieldauer im Finale für sich: Unter seinem Pseudonym „KH 92“ ließ sich der offizielle, sechste baden-württembergische Poker-Meister feiern und kassierte für seinen Sieg das Rekordpreisgeld von 45 000 Euro. Am Samstag war der neue Titelträger noch an zehnter Stelle mit 82 200 Chips gelegen, hatte sich dann aber am Sonntag kontinuierlich nach vorne gearbeitet. Bereits im Vorjahr war der Konstanzer Vizemeister geworden und hatte damals 19 035 Euro Preisgeld gewonnen.
Zweiter wurde Mike Brandau (Baden-Baden), der das entscheidende Heads-up gegen „KH 92“ verlor, aber immerhin 28 000 Euro gewinnen konnte. Den mit 19 000 Euro Preisgeld dotierten dritten Platz belegte Rudi Salzer (Stuttgart). Mit 157 Spielerinnen und Spielern, darunter fünf Frauen und insgesamt 24 mehr als im Vorjahr, erlebten die von der Baden-Württembergischen Spielbanken Gesellschaft ausgerichteten Poker-Titelkämpfe eine Rekordbeteiligung. Im Finale am Sonntagnachmittag, für das sich 52 Poker-Faces, darunter eine Frau, qualifizierten, wurde um das Rekordpreisgeld von 172 000 Euro gepokert.
Die Sieger der beiden Turnierrunden am Freitag und Samstag, Henrik Müller (164 500 Chips) und Ivo Marjanovic (114 600 Chips), konnten ihre Erfolgsserie im Finalturnier nicht fortsetzen: Marjanovic landete auf dem 14. Platz, Müller kam auf Rang 16. Wie eng die Spitze im Poker inzwischen zusammengerückt ist, zeigt, dass die Sieger von 2009 und 2012, Ali Özgül und Mehmet Kurt, in diesem Jahr bereits vorzeitig ausgeschieden sind und nicht in den Titelkampf eingreifen konnten.
„Die sechsten baden-württembergischen Pokermeisterschaften waren in jeder Hinsicht außergewöhnlich. Nicht nur, dass wir eine so große Nachfrage wie noch nie erlebten, auch die Spiele um das bisher höchste Preisgeld waren unheimlich spannend und außergewöhnlich“, lautete das positive Fazit von Turnierleiter Arno Ernst. Der Poker-Experte des Casinos Baden-Baden freute sich besonders darüber, dass es in diesem Jahr keinen Deal unter den letzten Fünf wie in den vergangenen Jahren gab. „Das Pokern lebt davon, dass es am Ende ein Heads-up zwischen den beiden am Tisch übrig gebliebenen Spielern gibt und keinen Deal“, sagte Arno Ernst.
Poker wird von der landeseigenen Spielbanken-Gesellschaft in den drei Casinos in Baden-Baden, Konstanz und Stuttgart angeboten. Fast die Hälfte der Teilnehmer an den sechsten Poker-Meisterschaften hatte sich in so genannten Satellite-Turnieren in den drei Spielbanken für das Finale qualifiziert. Viele der mehr als 2500 Besucher im Casino Baden-Baden beobachteten am Wochenende das spannende Geschehen an den Tischen der Pokermeisterschaft.