Eine der erfolgreichsten mittelständischen Unternehmensgeschichten in Ostwestfalen-Lippe ist untrennbar mit dem Namen Paul Gauselmann verbunden. Montag wurde der rührige Firmenleiter aus Espelkamp in Berlin mit dem SPD-Innovationspreis ausgezeichnet.

Gauselmann ist bekannt als Europas größter Spielautomatenhersteller. Das Hauptproduktionswerk hat seinen Sitz in Lübbecke. Weltweit beschäftigt das Unternehmen über 5.500 Mitarbeiter und exportiert seine Produkte in 85 Länder rund um den Globus. Laudator Rainer Wend aus Bielefeld, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Bundestag, lobt an dem Marktführer auf dem Gebiet der elektronischen Unterhaltung, dass 80 Prozent der Mitarbeiter Frauen sind. Frauen seien auch in der Führungsetage beschäftigt. Außerdem lege der Firmenchef großen Wert darauf, Mütter nach den Erziehungszeiten wieder einzustellen. Vorbildliches leiste Gauselmann auch auf dem Gebiet der Ausbildung.

Wend: „Aktuell werden in über 20 Berufen junge Menschen auf ihren Start in das Berufsleben vorbereitet.“Aber der Innovationspreis, den die SPD gemeinsam mit ihrer Selbständigen-Arbeitsgemeinschaft jedes Jahr verleiht, geht nicht nur an Firmenleiter, die durch soziales Engagement überzeugen, sondern will vor allem auch die Risikobereitschaft belohnen. Paul Gauselmann, von Hause aus selbst ein Tüftler und Technik-Fan, bietet mit seinem „Star-Kick“ eine Neuerung auf dem Gebiet des Tischfußballs an. Bisher ist es so, dass man für das Kräftemessen und Toreschießen an dem Holztisch einen Gegenspieler aus Fleisch und Blut braucht. Nicht so beim „Star-Kick“ – hier können Tischfußball-Begeisterte gegen einen Roboter antreten. Nachwuchsforscher der Universität Freiburg, spezialisiert auf künstliche Intelligenz, haben den „Star-Kick“ entwickelt. Nach Ansicht von Rainer Wend ist der Roboter kaum zu besiegen. Weitere SPD-Innovationspreise erhalten Dorothee Oetzmann, Gründerin der „Excurs GmbH“ aus Hannover und Peter Kruse, Inhaber der Firma „nextpractice“ aus Bremen. Excurs ist der führende Fachberater für Altenheime, Krankenhäuser und Behinderten-Einrichtungen. „nextpractice“ berät Manager aller Branchen, wie Mitarbeiter in großen Firmen frühzeitig in Lösungsfindungsprozesse einbezogen werden können.