Nach verschärften Glücksspiel-Regeln: Poker-YouTuber fürchten um ihre Existenz

Die Verschärfung der YouTube-Regeln für Glücksspielinhalte sorgt auch im deutschsprachigen Raum für wachsende Existenzängste unter Content-Creatorn. Seit Frühjahr 2025 versieht die Plattform Videos mit Poker-, Casino- oder Sportwettenbezug immer häufiger mit Altersbeschränkungen („ab 18“) und Werbebeschränkungen. Für viele Kanäle bedeutet das drastische Reichweiten- und Einnahmeverluste.

Auswirkungen auf deutsche Poker-YouTuber

Besonders Poker-YouTuber, die bislang eine feste Community aufgebaut hatten, sind betroffen. Altersbeschränkte Inhalte werden kaum noch in den Empfehlungen ausgespielt, wodurch Aufrufe massiv zurückgehen. Zudem stuft YouTube viele Videos als „nicht werbefreundlich“ ein – selbst dann, wenn diese lediglich Lehrinhalte oder strategische Analysen enthalten.

Mehrere deutschsprachige Poker-Streamer berichten, dass Videos über Turnierstrategien oder Handanalysen pauschal unter die Glücksspielkategorie fallen – obwohl sie keine Links zu Anbietern oder Werbung für Echtgeld-Spiele enthalten. Damit bricht für viele die wichtigste Einnahmequelle – die Monetarisierung – praktisch weg.

Unsicherheit durch willkürliche Maßnahmen

Ein weiteres Problem ist die fehlende Transparenz: Videos werden gelöscht, Kanäle erhalten Strikes oder werden zeitweise gesperrt, oft ohne nachvollziehbare Begründung. Creator kritisieren, dass selbst ältere Inhalte plötzlich entfernt werden können, ohne dass eine Chance zur Korrektur besteht.

Ein deutscher Poker-YouTuber brachte es gegenüber seiner Community auf den Punkt:

„Wir haben keine Planungssicherheit mehr. Es kann jederzeit passieren, dass ein Video verschwindet oder der ganze Kanal auf der Kippe steht.“

Hintergrund der neuen Regeln

YouTube verweist offiziell darauf, Nutzer:innen nicht zu „unapproved gambling platforms“ leiten zu wollen. Doch die Definition bleibt unklar: Auch Inhalte ohne direkte Werbung für nicht-lizenzierte Anbieter werden betroffen. Dadurch geraten Creator in einen Graubereich, der sie kaum kalkulierbarem Risiko aussetzt.

Für die deutschsprachige Szene ist die Entwicklung besonders brisant: Anders als große internationale Kanäle verfügen viele hiesige Creator über kleinere Reichweiten und weniger Diversifizierung ihrer Einnahmequellen – was sie besonders verwundbar macht.

Für Poker- und Casino-YouTuber könnte die Situation existenzbedrohend werden. Ob die Plattform ihre Politik künftig transparenter gestaltet, bleibt abzuwarten.