Nordwestdeutsche Philharmonie begeistert rund 1.000 Besucher auf Schloss Benkhausen
Espelkamp - Lauter hochzufriedene Gesichter gab es am Samstagabend auf Schloss Benkhausen zu sehen. Das Konzert der Nordwestdeutschen Philharmonie (NWD) begeisterte rund 1.000 Besucher und sorgte für stehende Ovationen. Das Orchester aus Herford spielte im Englischen Garten auf einer 120 Quadratmeter großen Bühne und bot bei besten sommerlichen Temperaturen ein außergewöhnliches Klangerlebnis. Gerade in Kombination mit dem besonderen Ambiente des Schlosses entfaltete die Musik ihre volle Wirkung. Schloss Benkhausen ist das Schulungszentrum der Merkur Group, zählt zu den 250 besten Tagungshotels in Deutschland und kann auch von externen Gästen genutzt werden.
Schon mit dem ersten Stück – der Filmmusik aus „Fluch der Karibik“ – landeten die Musiker einen Volltreffer: Die abenteuerlich-verwegenen und gleichsam pathetischen Klänge zogen die Besucher sofort in ihren Bann und gaben einen Vorgeschmack auf das weitere Programm. Qualitativ hochwertig aber nicht abgehoben – das sollte der rote Faden sein, der sich durch den gesamten Abend zog. Dass die klassischen Klänge ihre Bodenhaftung bewahrten, lag auch daran, dass Dirigent Markus Huber launisch-humorvoll durch das Programm führte. Der gebürtige Münchner hatte sich gleich zu Beginn an die auf das Champions-League-Finale wartenden Sympathisanten von Borussia Dortmund gewandt als er erklärte, er werde das Konzert „nicht unnötig in die Länge ziehen“. So ganz glauben konnte man seinen verschmitzten Worten jedoch nicht.
Äußerst kurzweilig ging es danach weiter: Bei dem Stück „Der Barbier von Sevilla“ von Gerónimo Giménez brillierte die Sopranistin Galina Benevich. Mit ihrer kristallklaren und dennoch facettenreichen Stimme zog sie alle Register. Im Laufe des Abends verzauberte sie die Besucher außerdem mit einem englischen Walzer sowie mit ihrem Auftritt bei der sehr dynamisch gespielten Ouvertüre zu Wilhelm Tell. Auch der Solotrompeter Felix Hirn begeisterte die Besucher, als er Jimmy Napes James-Bond-Variante „The Writing’s On The Wall“ aus dem Film „Spectre“ zu Gehör brachte. Seiner Trompete entlockte er virtuose Töne, die technisch äußerst filigran waren und dennoch zu Herzen gingen. Zuvor hatte Dirigent Markus Huber für einige Lacher gesorgt, als er den Trompeter als Nachfolger des James-Bond-Darstellers Daniel Craig präsentierte.
Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt von Konzertmeister Nicolas Koeckert. Der Violinist bot zunächst seine Interpretation von Peter Tschaikowskys Valse-Scherzo dar. Mit vollem Einsatz bearbeitete er die Saiten und demonstrierte auch dem ungeübten Zuhörer sein ganzes Können. Nicht weniger spektakulär legte er beim „Tanz der Kobolde“ von Antonio Bazzini nach. Die virtuosen Klänge ließen die kleinen Fabelwesen vor dem inneren Auge lebendig werden.
„Wir freuen uns über diesen wunderbaren Abend und haben von den Gästen ganz viel positives Feedback erhalten“, berichtet Schlosschefin Larissa Mattlage, die das Organisationsteam gemeinsam mit Angelika Gauselmann und Sylvia Blaha bildete. Auch wenn die Veranstaltung Premiere feierte, so ließ die Organisation keine Wünsche offen. Das kulinarische Angebot war vielfältig und schnell zugänglich. Trotz der rund 1.000 Besucher waren die Wartezeiten an den Ständen sehr gering. Insgesamt kam das Event bei den Gästen so gut an, dass sich alle Beteiligten eine Wiederholung gut vorstellen könnten.
Quelle: Merkur Group