„Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“

Fachdiskussionen bei LOTTO-Talk im Turm zur Regulierung des deutschen Glücksspielmarktes

In der Aussichtsetage des Fernsehturms hoch über der der Bundeshauptstadt Berlin fand nach 2020 am 25. Januar 2023 zum zweiten Mal der LOTTO-Talk im Turm zu aktuellen Themen aus der Glücksspielbranche statt.

V.l.: Ute Welty, Axel Holthaus, Benjamin Schwanke, Sebastian Fiedler, Dr. Jörg Ukrow, Rüdiger Erben, Ronald Benter, Burkhard Blienert und Sven Osthoff tauschten sich in zwei Diskussionsrunden bei LOTTO-Talk im Turm zum Status quo des GlüStV 2021 sowie der Zukunft des Glücksspiels aus. (Foto: M.El Sauaf)
V.l.: Ute Welty, Axel Holthaus, Benjamin Schwanke, Sebastian Fiedler, Dr. Jörg Ukrow, Rüdiger Erben, Ronald Benter, Burkhard Blienert und Sven Osthoff tauschten sich in zwei Diskussionsrunden bei LOTTO-Talk im Turm zum Status quo des GlüStV 2021 sowie der Zukunft des Glücksspiels aus. (Foto: M.El Sauaf)
Als federführende Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) hatte LOTTO Niedersachsen und dessen Berliner Büro zu Fachdiskussionen unter dem Motto „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“ eingeladen. Bereits während der Begrüßung der Gäste betont LOTTO Niedersachsens Geschäftsführer Axel Holthaus im Interview mit Moderatorin und Politikjournalistin Ute Welty: „Unser gesetzlich verankerte Kanalisierungsauftrag und der umfassende Spielerschutz stehen im Fokus unseres Handelns. Die weitere Bekämpfung von illegalen Lotteriewetten durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) beobachten wir mit großem Interesse.“ Sven Osthoff, ebenfalls Geschäftsführer von LOTTO Niedersachsen unterstreicht im Hinblick auf die zweite Gesprächsrunde des Abends: „Das Geschäftsmodell der Landeslotteriegesellschaften wird zunehmend digitaler. Die 16 Landeslotteriegesellschaften stellen sich täglich den damit verbundenen Herausforderungen, um das gemeinwohlorientierte Lotto-Prinzip zukunftsfähig zu halten.“

In seinem anschließendem Grußwort plädierte der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert für eine Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben, um das Entstehen von Glücksspiel- und Wettsucht zu verhindern und die Voraussetzungen für eine wirksame Suchtbekämpfung zu schaffen. „Der Glücksspielmarkt ist reguliert, doch unter Kontrolle ist er noch lange nicht. Wenn 8 % der erwachsenen Deutschen ein Problem mit Glücksspiel haben, dann muss etwas passieren! Was wir brauchen, sind ein Ende der Sportwettenwerbung zur Prime Time und – genauso wichtig – eine gemeinsame Kraftanstrengung bei der Bekämpfung des terrestrischen Schwarzspiels“, so Blienert.

In der ersten Talkrunde diskutierte zunächst LOTTO Niedersachsens Geschäftsführer Axel Holthaus mit den Vorständen der GGL Benjamin Schwanke und Ronald Benter zum Thema „Glücksspielstaatsvertrag – Status quo“. Die Teilnehmer eruierten, welche Erfahrungen aus dem bisherigen Wirken des Glücksspielstaatsvertrags 2021 gezogen werden konnten und auch welche Erfolge bereits zu verzeichnen sind. Die anstehende Evaluierung des Glücksspielstaatsvertrags 2021 diene insbesondere dazu, die neu eingeführten Spielerschutzmaßnahmen zu überprüfen und möglichen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken. „Ich bin zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind und allenfalls minimalinvasives Nachsteuern seitens der Regulierung notwendig ist“, so Holthaus.

Zur Zukunft des Glücksspiels tauschten sich anschließend Sebastian Fiedler, SPD, Mitglied des Deutschen Bundestags, Rüdiger Erben, Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt und Dr. Jörg Ukrow, Stellvertretender Direktor der Landesmedienastalt Saarland (LMS), auf dem Podium aus. Diese Gesprächsrunde machte deutlich, dass die Glücksspielregulierung und Regulierung insbesondere im digitalen Bereich nie enden könne. Die Innovationsdynamik der Branche sei bemerkenswert, müsse aber seitens der betroffenen Aufsichten intensiv begleitet werden. Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 habe neue Möglichkeiten des Austauschs der zuständigen Behörden geschaffen, sodass die Bekämpfung illegaler Glücksspielangebote und möglicher Begleitkriminalität im Schulterschluss erfolgen könne.