Arbeitswelt 4.0: So sieht das Büro der Zukunft aus

Gauselmann Gruppe setzt auf innovative Bürokonzepte

Espelkamp. Die Digitalisierung verändert die Arbeitswelt – das ist in Zeiten von Corona besonders deutlich geworden. Flexibilität ist gefragt, wenn sich Büro und Home-Office abwechseln und Video-Konferenzen die Meetings ersetzen. Der Arbeitsplatz der Zukunft ist agil, projektbezogen und kommunikativ. Die Gauselmann Gruppe hat längst auf diesen Trend reagiert und das neue Gebäude, das für rund 14 Millionen Euro in der Merkur-Allee entsteht, an den Anforderungen der Arbeitswelt 4.0 ausgerichtet. Für die Büros bedeutet das: viele offene Flächen, kaum Flure, Lounge-Bereiche für Besprechungen aber auch Rückzugsmöglichkeiten für konzentriertes Arbeiten oder Telefonieren. „Mit der Digitalisierung erhöht sich vor allem die Flexibilität des Arbeitslebens“, erklärt Armin Gauselmann als stellvertretender Vorstandssprecher. „Als innovatives Unternehmen möchten wir das natürlich abbilden und unseren Mitarbeitern optimale Bedingungen bieten.“

Effektive Kommunikation: Am großen Stehtisch können Christina Mende (von links), Christine Lindemann und Sylvia Blaha schnell und unkompliziert den Projektstand besprechen.
Effektive Kommunikation: Am großen Stehtisch können Christina Mende (von links), Christine Lindemann und Sylvia Blaha schnell und unkompliziert den Projektstand besprechen.
Auf einer Musterfläche von 90 Quadratmetern ermöglicht die Gauselmann Gruppe ihren Mitarbeitern schon heute einen Einblick in die Arbeitswelt von morgen. Das offene Raumkonzept fördert die Kommunikation, die Höhe der Schreibtische lässt sich per Knopfdruck individuell anpassen. Weil zukünftig noch stärker in Teams gearbeitet wird, müssen die Abstimmungswege effektiv sein. Zu kurzen Besprechungen können die Mitarbeiter entweder in einer kleinen Lounge oder stehend an einem großen Besprechungstisch zusammenkommen. Einladungen zu Terminen und Buchungen von Räumen entfallen.

„Das neue Raumkonzept vereinfacht viele Abläufe. So optimieren wir unsere Prozesse und erhöhen unsere Produktivität“, erläutert Armin Gauselmann. Neben der Effektivität wird viel Wert auf eine gute Akustik gelegt. Trotz der Offenheit ist die Lautstärke gedämpft. Dafür sorgen mit Stoff bezogene Trennwände oder eine Plexiglasscheibe im Wabenmuster, die zwar Geräusche abhält aber Licht durchlässt. Zum Telefonieren können sich die Mitarbeiter in eine schallgedämmte Telefonbox zurückziehen. Auch kleine Besprechungen können in schallgedämmten und separat belüfteten Kabinen stattfinden. Die weiß-grauen Möbel unterstreichen den wohnlichen Charakter der Arbeitsplätze.

Rückenschonendes Arbeiten: Per Knopfdruck kann Lars von der Wellen den Schreibtisch in die gewünschte Höhe fahren und seine Tätigkeiten im Stehen erledigen.
Rückenschonendes Arbeiten: Per Knopfdruck kann Lars von der Wellen den Schreibtisch in die gewünschte Höhe fahren und seine Tätigkeiten im Stehen erledigen.
Das Konzept ist die Grundlage für die Büros im neuen Verwaltungsgebäude. Dort werden die Bereiche Personal der Gauselmann Gruppe sowie die Tochterunternehmen Merkur Immobilien und die BEIT als gruppenweiten IT-Dienstleister einziehen. „Gerade im IT-Bereich wird die Flexibilität immer stärker“, betont Christina Mende, die bei Merkur Immobilien für den Bereich Innenarchitektur zuständig ist. An dem interdisziplinären Projekt waren Merkur Immobilien, der Einkauf und das HR Management beteiligt.

Die Mitarbeiter sind frühzeitig einbezogen worden. Alle, die in das neue Gebäude umziehen, konnten sich vorher ein Bild von ihrem Arbeitsplatz machen und sogar Probearbeiten. „Die Resonanz der Mitarbeiter war sehr gut“, berichten Sylvia Blaha (Merkur Immobilien) und Christine Lindemann (Einkauf Gauselmann AG) unisono. Aber auch alle anderen Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich das Büro der Zukunft anzusehen und auszuprobieren. Nach jedem Besuch wurden zudem die Eindrücke der Mitarbeiter über Fragebögen ermittelt. „Wir möchten die Mitarbeiter bei der Entscheidung, wie die Büros zukünftig gestaltet werden, unbedingt beteiligten. Es geht ja schließlich um ihre Arbeitsplätze“, betont Lars von der Wellen (Personal Gauselmann AG).