Poker Pros und der Aberglaube – Sigi Stockinger

Von Lisa Horn

(Bildquelle: PokerNews.com)
(Bildquelle: PokerNews.com)

Der österreichische Poker-Profi Sigi „Sigminator“ Stockinger hat schon viel in seiner langjährigen Karriere miterlebt – ob er abergläubisch ist oder einen Glücksbringer hat, dass wollten wir von ihm in unserer Serie „Poker Pros und der Aberglaube“ wissen.

Bei seinen Kollegen hat Sigi schon viel beobachtet, von Lucky Chips, Fotos der Familie, Würfel, das typische Glücksschwein, religiöse Symbole oder sogar Orangen bei Johnny Chan. Auch Wahrzeichen von Städten hat der Salzbuger Poker-Profi schon gesichtet, er selbst gibt zu, einmal einen Eiffelturm bei einem Turnier in Paris dabei gehabt zu haben.

Um die Frage, ob Sigi Stockinger abergläubisch ist, zu beantworten müssen wir an dieser Stelle ein wenig ausholen. Vor Jahren hatte der Sigminator einmal einen Glücksbringer, das waren Würfel in einem Plastikbehälter mit Flüssigkeit, hat man das Ding geschüttelt, dann hat es geschneit. Jeder kennt sowas…Touristen Kitsch…trotzdem hatte Sigi genau so ein Ding dabei, wie er in Las Vegas im Bellagio Cash-Games gespielt hatte.

Es wurde eine lange Nacht, die Würfel waren dabei, thronten am Tisch um ihr Glück auszustrahlen – dafür waren sie ja schließlich da. Doch irgendwie war das Glück in dieser Nacht ein Vögelchen und wollte nicht bei Sigis Tisch landen, er verlor eine Hand nach der anderen. Es schien wie verhext. Völlig frustriert ging er nach einer langen Nacht und einem noch längeren Vormittag, dann am nachmittags Richtung Zimmer, machte aber vor den Aufzügen kehrt und begab sich zum Springbrunnen vor dem Bellagio Hotel. In hohem Bogen wurde das Würfel-Ding in den Brunnen befördert, das Kapitel „Glücksbringer“ war für Sigi Stockinger damit endgültig abgeschlossen. Er hatte seine Lektion gelernt: „Danach war mir leichter und ich glaube seitdem nicht mehr an die Macht der Glücksbringer!“

Dennoch versteht Stockinger, dass manche Leute an Glücksbringern oder abergläubischen Tools festhalten, jeder soll schließlich so machen wie er/sie will. Vor allem Lucky Chips können als Card-Protektoren hilfreich sein. Dieser Meinung ist auch Dragan Galic, der sich selbst als überhaupt nicht abergläubisch bezeichnet, aber geschenkte Glücksbringer, wie Lucky Chips, als Card-Protektoren einsetzt. Auch Sigi Stockinger könnte man mit solch einem Jeton begegnen, allerdings würde dieser keine mystische oder esoterische Bedeutung haben.

Jede Meinung zum Thema Aberglaube wird von Sigi Stockinger akzeptiert, schließlich würden Glücksbringer freundlicher wirken, als dunkle Sonnenbrillen und Kaputzen-Shirts.